Lust machen auf Lust ohne Risiko, so könnte man die Aufklärungsarbeit des Oberhausener Netzwerkes Sozialpädagogik zusammenfassen. Demnächst mit vier Filmen bei den 4. JugendFilmTagen im CineStar im Centro. Dafür gibt es noch Karten.





Unterschiedliche Einrichtungen, gleiche Zielsetzung: Das Oberhausener Netzwerk Sozialpädagogik setzt auf Aufklärung, immer wieder auch in unterhaltsamem Stil. Wie am 25. und 26. Januar mit den nunmehr 4. JugendFilmTagen zu den Themen Liebe, Sex, Freundschaft, Drogen, HIV/Aids.

Die Aids-Hilfe Oberhausen natürlich, das Gesundheitsamt, pro familia und die Drogenberatung, aber auch donum vitae und die Kriminalprävention der Oberhausener Polizei machen gemeinsame Sache im Netzwerk. Die Zusammenarbeit mache Sinn, weil es ohnehin viele Schnittstellen der Einrichtungen bei den einzelben Themenbereichen gibt. Auf der Suche nach Wegen, junge Menschen zu erreichen und für die Risiken zu sensibilisieren, sei man seinerzeit beinahe zwangläufig beim Film gelandet: „Dieses Medium ist für Jugendliche besonders geeignet, Kino ist in, sie lernen etwas emotional, ohne es zu merken.”

Vier Filme werden im CineStar-Filmpalast im CentrO gezeigt, der keine Gebühren nimmt, so dass die jungen Leute nur zwei Euro Eintritt zahlen müssen, um die Filmmieten zu decken. „Phat Girls” ist eine Komödie von zwei durchaus beleibten Frauen, die in einer Gesellschaft des Schlankheitswahns um Anerkennung kämpfen müssen und sie dann ausgerechnet in einer Kultur finden, in der es keine Schande ist, dick zu sein, sondern ein echter Vorteil.

Das Berliner Dokument „Prinzessinnenbad” von Bettina Blümner, 2008 mit dem Deutschen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm dekoriert, belichtet den Alltag dreier Mädels aus Kreuzberg, die eigentlich von den gleichen Themen wie Liebe, Sex, Drogen, Freundschaft und Familie zusammengeschweißt sind und dann doch versuchen, ihre eigenen Wege zu finden. „Chuck und Larry” ist das komödiantische Spiel von zwei Feuerwehrleuten, die vortäuschen schwul zu sein, um den Familienzuschlag zu bekommen. Und die dann mit den gleichen Vorurteilen und Schmähungen konfrontiert werden wie echte Homosexuelle.

Schwierig sei es gewesen, so die Veranstalter vom Netzwerk, einen passenden Film zum Thema Aids zu finden. So sei man auf den Klassiker „Kaffee, Milch und Zucker” mit Whoopi Goldberg gekommen, die Geschichte eines ungleichen Frauen-Trios, das sich gemeinsam auf den Weg nach New York macht und in Arizona verbleibt, als eine der drei, mit dem HIV-Virus infiziert, an Aids erkrankt.

Dazu gibt es jede Menge Spiele vom Rauschbrillenparcours bis zum Kondomführerschein, vom Tapp- und Tastkino bis zum Suchtpräventionsspiel oder einer Art Montagsmaler. Lehrern, die ab sofort die Vorstellungen für ihre Klassen buchen können, werden Workshops zur Vor- und Nachbereitung angeboten.