Oberhausen. 8100 Menschen in Oberhausen arbeiten zum Niedriglohn, viele davon im Bereich Nahrung und Genussmittel. Die Inflation trifft sie mit voller Wucht.
In Oberhausen arbeiten rund 8100 Menschen zum Niedriglohn. Und das, obwohl sie einen Vollzeitjob haben. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin. Sie beruft sich hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach liegen 19 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in Oberhausen beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat.
„In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht“, sagt Martin Mura. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Ruhrgebiet ist es deshalb jetzt nötig, „Lohn-Täler anzuheben“. Ziel sei es, möglichst viele Beschäftigte in Oberhausen von einem „kräftigen Lohn-Plus“ profitieren zu lassen. „Wenn das neue Jahr eine ‚Lohn-Headline‘ hat, dann: ‚10 Prozent plus X‘“, so Mura. Die NGG habe sich für 2023 vorgenommen, eine starke und dauerhafte Erhöhung der Löhne durchzusetzen – bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen genauso wie bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben. Mura: „Die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben.“
NGG: „Ausgleich der stark gestiegenen Inflation nötig“
Neben notwendigen, dauerhaft höheren Löhnen und Gehältern werde sich die NGG Ruhrgebiet zusätzlich auch für die kurzfristig wirksame Inflationsausgleichsprämie stark machen. Bis zu 3000 Euro ohne Steuern und ohne Abgaben, dies sei ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben habe, um Beschäftigten über die Klippen der Krise zu helfen.