Oberhausen. Einmal im Jahr leuchten die Gebäude in Orange. Es ist ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Auch Oberhausen ist dabei – aber ohne Beleuchtung.

Einmal im Jahr werden in vielen Städten die Gebäude in orangefarbenes Licht getaucht. Die Orange Days wollen ein Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen. „Diese Gewalt ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert“, schreibt die Oberhausener Gleichstellungsstelle, die sich auch in diesem Jahr gemeinsam mit dem Zonta Club Oberhausen an der UN-Kampagne „Orange The World“ beteiligt. Allerdings leuchten die Gebäude dieses Mal nicht in Orange.

Aus Rücksicht vor der Energiesituation werde es keine Beleuchtungsaktionen geben, erklären die Verantwortlichen. Stattdessen finden vom 25. November (Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen) bis zum 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) unterschiedliche Aktionen statt. So werden Flaggen an diversen Gebäuden in der Stadt zu sehen sein, welche Solidarität mit Frauen symbolisieren sollen. Auch Handzeichen können an Fenstern und Türen angebracht werden. Sie liegen in vielen öffentlichen Einrichtungen aus und können bei der Gleichstellungsstelle angefordert werden.

Veranstaltungen zum Thema „Finanzielle Gewalt“

Außerdem sind zwei Veranstaltungen geplant, die über finanzielle Selbstbestimmung und finanzielle Gewalt gegen Frauen informieren: Am Freitag, 25. November, gibt es ab 8 Uhr einen Infostand, eine Ausstellung und eine Verteilaktion des Arbeitskreises Gewalt im Bert-Brecht-Bildungszentrum. Am Dienstag, 29. November, findet ab 17 Uhr ein Online-Vortrag statt. Die Zugangsdaten gibt es per Mail: . Parallel wird die Veranstaltung im Bert-Brecht Bildungszentrum live übertragen (Anmeldung nötig).

Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als zwölf Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Fachleute verzeichnen zudem einen besorgniserregenden Anstieg von Gewalt gegen Frauen und Mädchen über die letzten Jahre hinweg, ganz besonders zu Zeiten der Pandemie.