Oberhausen. Die Oberhausener Innenstadt leidet unter einem hohen Leerstand bei Geschäften. Deshalb soll man an der Einkaufsstraße künftig auch wohnen können.

Die Fachleute im Rathaus machen den Weg dafür frei, dass an der Marktstraße in Alt-Oberhausen auch gewohnt werden kann. Es ist die Reaktion darauf, dass es dort immer mehr leere Ladenlokale und Büroräume gibt. Kommen Vermieter aber nicht mehr auf ihre Kosten, droht ein weiterer Verlust an Attraktivität, werden Häuser womöglich heruntergewirtschaftet.

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Als sogenannter Kernbereich ist die Marktstraße eigentlich Geschäften, Gastronomie und Büros vorbehalten. Wohnen ist dort bislang auf den Ausnahmefall beschränkt. Dies auch deshalb, weil in einer Geschäftsstraße allenfalls samstagnachmittags und sonntags die Ruhe einer Wohnstraße einkehrt. „Wir wagen den Schritt“, erklärte dazu in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen Thomas Palotz, der führende Stadtplaner im Rathaus.

Uralter Bebauungsplan taugt nicht mehr

Dort schlug er vor, den Bebauungsplan für die Marktstraße, der aus den 1960er Jahren stammt, aufzuheben. Ein Bebauungsplan ist eine Karte, in der genau eingetragen wird, wo und wie in einem Gebiet gebaut werden darf. Solche Karten aus jener Zeit haben heute aber den Nachteil, dass sie nicht präzise sind. So zeigt dieser B-Plan nach Einschätzung der Fachleute nur Baugrenzen und -höhen an.

Der Bereich, um den es geht, umfasst die Marktstraße mit den Hausnummern 80 bis 100, die Havensteinstraße zwischen Markt- und Helmholtzstraße sowie die Helmholtzstraße mit den Hausnummern 93 bis 97. Der konkrete Anlass ist der Wunsch, im Haus Marktstraße 84 auch Wohnungen zuzulassen. Im Erdgeschoss befindet sich der Woolworth-Markt.

Gibt die Stadt eine Gestaltungsmöglichkeit aus der Hand?

Auf die Frage des Stadtverordneten Axel Scherer (SPD), ob die Stadtplaner damit nicht eine Gestaltungsmöglichkeit aus der Hand geben würden, antwortete Palotz, künftig, ohne Bebauungsplan, müssten sich solche Wünsche eben danach richten, dass sie sich in die Umgebung einfügen. Die aber sei dann durch Geschäfte plus Wohnungen geprägt.