Oberhausen. Die Stadt Oberhausen reagiert auf die Entwicklung der Schülerzahlen. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule wird in zwei Jahrgängen siebenzügig.

An der Oberhausener Heinrich-Böll-Gesamtschule werden demnächst provisorische Klassenzimmer errichtet, um den gestiegenen Schülerzahlen gerecht zu werden. Schulleiter Werner Brücker hofft, dass die zusätzlichen Klassenzimmer schon im Dezember auf dem Schulhof installiert werden. An der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Schmachtendorf werden zurzeit 1316 Kinder unterrichtet. Die Jahrgänge 5 und 7 wurden um jeweils eine Klasse erweitert.

Schon im Sommer hatten Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) und SPD-Ratsfraktionschefin Sonja Bongers eine Dringlichkeitsentscheidung zur Mehrklassenbildung getroffen. Vergangene Woche lag sie zur Genehmigung im Schulausschuss vor. Für zwei Jahre soll eine eingeschossige Raumzellenanlage angemietet werden, die zwei Klassenräume beherbergt. Die Stadt geht von Mietzinsen in Höhe von höchstens 8000 Euro aus. Für die Errichtung müssen 83.000 Euro investiert werden, die den Haushalt zusätzlich belasten.

Druck nimmt auf die Schulen zu

Das Projekt ist eine Reaktion auf die steigenden Schülerzahlen in Oberhausen. „Je mehr Schülerinnen und Schüler, desto höher wird der Druck“, sagt Werner Brücker. Das betrifft insbesondere die Gesamtschulen. Die Stadt will deshalb eine neue Gesamtschule auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule St. Michael an der Knappenstraße errichten. Am Mittwoch wird der Architektenentwurf für die geplante sechszügige Gesamtschule öffentlich vorgestellt.

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Zum Teil hängen die höheren Schülerzahlen mit der Flüchtlingswelle durch den Ukraine-Krieg zusammen. Am Hauptstandort der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Schmachtendorf ergab sich der Mehrbedarf allerdings durch Schulformwechsler. Diese machten den größten Teil der rund 60 neuen Schülerinnen und Schüler aus. Die Jahrgangsstufen 5 und 7 wurden deshalb um eine Klasse erweitert, sind somit siebenzügig.

Lehrermangel erschwert die Suche

Mehr Schüler bedeuten auch, dass mehr Lehrkräfte nötig sind. So leicht wie ein zusätzliches Gebäude anzumieten, wird die Suche nach Fachpersonal allerdings nicht, ahnt Brücker. Die Stellen würden nun von der Bezirksregierung ausgeschrieben. NRW leidet jedoch unter einem Lehrermangel. Es könnte also dauern, bis das Lehrerkollegium an der Heinrich-Böll-Gesamtschule ebenfalls aufgestockt wird.