Oberhausen. Die Polizei Oberhausen warnt vor zunehmenden Einbrüchen. Die Täter sind vermehrt im Stadtgebiet aktiv und wählen oft einen verblüffenden Weg.

Die Corona-Pandemie hat von 2020 bis weit in das Jahr 2022 hinein dafür gesorgt, dass Einbrecher in Oberhausen in deutlich weniger Fällen zum Zuge gekommen sind. Die Oberhausener waren mehr zu Hause, das hat die Täter vielfach abgeschreckt. Jetzt registriert die Polizei Oberhausen allerdings die erwartete Trend-Umkehr: Es kommt wieder vermehrt zu Einbrüchen im Stadtgebiet. Zudem wählen die Täter nun öfter den Weg direkt durch die Haustür von Einfamilien- oder Reihenhäusern.

Polizeisprecher Tom Litges rechnet damit, dass mit knapp 400 Einbrüchen bzw. versuchten Einbrüchen in diesem Jahr ungefähr die Fallzahlen von 2018 erreicht werden könnten. Das ist dann immer noch deutlich unter den Zahlen von 2013, als die Einbruchszahl mit fast 1000 am höchsten war, aber gleichwohl eine deutliche Umkehr der Entwicklung.

„Gerade jetzt schleichen die Kriminellen wieder im Schutz der Dunkelheit, auch schon in den frühen Morgenstunden, durch schlecht einsehbare Gärten oder Hinterhöfe, um Terrassentüren oder Fenster aufzubrechen“, berichtet Tom Litges auf Anfrage der Redaktion. Auch Balkone in den unteren Etagen seien, wie etwa bei angezeigten Taten am 5. und 7. November auf der Nohl-, Luchs- und Eichelkampstraße, keine Hindernisse.

Hauseinbrüche: Täter steuern direkt die Eingangstür an

Die Ermittler des Einbruchskommissariats registrieren zudem einen relativ neuen Trend, die Eingangstüren von Einfamilien- oder Reihenhäusern direkt „anzugehen“. Die Täter kommen also nicht etwa über die Terrasse oder das Fenster, sondern durch den „Haupteingang“ des Hauses. Gerade deshalb sei eine gute technische Überwachung und Sicherung unbedingt anzuraten, sagt die Polizei.

Tom Litges ergänzt: „Allerdings stehen Mehrfamilienhäuser immer noch ganz oben auf der Liste der Wohnungseinbrecher, obwohl wir seit Jahren die Bewohner warnen. Hier gilt ganz besonders folgender Appell der Polizei: „Öffnen Sie Unbekannten nicht unkontrolliert die Haustür!“ Trotzdem können Kriminelle offensichtlich noch immer problemlos in Oberhausener Treppenhäuser eindringen und sich dann ungestört die Wohnungen von Nachbarn aussuchen, die sie aufbrechen und durchwühlen wollen.

Genau das haben Kriminelle am 4. und 7. November auf der Sterkrader-, Allee- und Gewerkschaftsstraße getan. Seit der Veröffentlichung des jüngsten Wohnungseinbruchsradars am 3. November sind bereits zehn weitere Wohnungseinbrüche angezeigt worden, von denen fünf gescheitert sind.

Polizei Oberhausen gibt wichtige Infos zur Vorbeugung

In der gemeinsamen Anlaufstelle von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) an der Marktstraße 47-49 bieten die Sicherheitsexperten die gesamte Palette polizeilicher Beratung an. Das kostenfreie Info-Angebot zur technischen Prävention zur Sicherung der eigenen vier Wände ist am neuen Standort um die Ausstellung „Sicherheit erleben“ erweitert worden. Tom Litges rät allen Bürgerinnen und Bürgern, dieses Infoangebot auf jeden Fall wahrzunehmen. Die gemeinsame Anlaufstelle ist unter Tel. 0208 826 4144 zu erreichen; Öffnungszeiten sind: Montag bis Mittwoch von 12 bis 14 Uhr, Donnerstag von 16 bis 18 Uhr und am Freitag von 14 bis 16 Uhr.