Modellbauer zeigen bei der SMC-Ausstellung im Revierpark Vonderort die Resultate ihres jahrelangen Schaffens.

Es stürmte und schneite am Samstag, doch dies hat die Besucher der „ZAMMA” im Revierpark Vonderort nicht abgehalten, die Ausstellung des Schiffs-Modell-Clubs-Oberhausen zu besuchen. Private Modellbauer und elf Vereine aus Gelsenkirchen, Witten, Moers, Duisburg, Essen, Recklinghausen und Bottrop präsentierten an zwei Tagen die Ergebnisse ihrer jahrelangen Arbeit. Tausende von Stunden über mehrere Jahre hinweg wurde an manchen dieser Schmuckstücke gearbeitet.

Wo man auch hinsieht stehen die Schiffsmodelle entweder aus Papier, Holz oder Metall, die mühevoll in Handarbeit erstellt wurden. Nicht nur Historische-, Kriegs- oder Rettungsschiffe sind zu sehen, sondern auch Flugzeuge, Häuser oder Drachen.

Peter Schmidt stellt sein Können unter Beweis und baut an seinem Schiffskartonmodell. „Die meisten können sich gar nicht vorstellen, wie aufwändig es sein kann, bis eines dieser Modelle fertig ist" erklärt der 30-Jährige, der schon früh mit seinem Hobby angefangen hat und mittlerweile über 30 Kartonmodelle bei sich im Keller stehen hat. „Es beruhigt vom alltäglichen Stress und ist schon fast eine Art Kur, wenn man an seinem Modell arbeitet”, sagt er. Zum Werkzeug eines jeden Kartonmodellbauers gehört ein Skalpell, um die winzigen Teile ausschneiden zu können, eine Pinzette, eine scharfe Schere und Klebstoff. Trotz der genauen Vorgaben der Vorlagen lässt sich Raum für Kreativität schaffen. Schmidt: „Man kann selber entscheiden, wie weit man das Schiff individuell gestaltet. Ich habe zum Beispiel den Mast und die Kanonen selber aus Kunststoff angefertigt.”

Im Gegensatz zu den Kartonmodellen können die Holz- oder Metallschiffe schwimmen und haben eingebaute Motoren. „Die Modellschiffe nehmen an Wettbewerben teil, wo sie ihre Funktionen unter Beweis stellen müssen”, erklärt Dieter Matysik, 2. Vorsitzende des Vereins. Die Testfahrten werden an einem Teich im Revierpark Vonderort gemacht, an dem auch andere Veranstaltungen des Vereins stattfinden. Mit einem Blick zu den Holzschiffen erklärt Matysik, dass ein Mitglied derzeit ein Schiff aus der Zeit 300 vor Christus nachbaut. Das älteste Modell jedoch sei ein Schlepper, der mittlerweile 42 ???alt ist. „Die meisten im Verein beschäftigen sich erstmal eine lange Zeit mit dem Originalschiff und versuchen den Aufbau zu verstehen, bevor sie sich an die Arbeit machen”, sagt Matysik. „Oftmals besuchen sie sogar die Schiffe vor Ort und schauen sie sich von innen an, um ein Verständnis vom Aufbau des Schiffes zu bekommen.”

Auch Winfried Budde, einer der Gründungsmitglieder des Vereins, wollte es sich nicht entgehen lassen, an der jährlichen Ausstellung teilzunehmen. Der 71-Jährige hat seine Segelbootmodelle mitgebracht, die wegen ihrer Größe auffallen. „Die sind exakt nach dem Vorbild des Originals gebaut und voll funktionstüchtig”, berichtet er. Weil auch viele junge Besucher die „Zamma” inspizieren, ist Budde guter Hoffnung, durch die Ausstellung neue Mitglieder gewonnen zu haben.