Oberhausen. An mehreren Standorten im Oberhausener Bismarckviertel am Rande der Innenstadt werden Fahrradboxen getestet. Sie sind bei Bürgern umstritten.
Im Bismarckviertel schauen Bürgerinnen und Bürger bei Neuerungen genau hin. Das war bei der Neuordnung des Parkens mit erstmals erhobenen Parkgebühren so. Im Rathaus werden deshalb Konflikte auch im Fall der 30 geplanten Standorte für insgesamt 180 abschließbare Fahrradboxen erwartet. Sie sollen dort bis zum Frühjahr 2023 aufgestellt werden. Deshalb haben sich die Beamtinnen und Beamten mehrere Formen der Bürgerbeteiligung im Vorfeld einfallen lassen. Das wurde in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen mitgeteilt.
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Fünf Fahrradboxen bilden jeweils eine Abstellanlage. Sechs dieser Anlagen werden zusätzlich um eine Box für ein elektrisches Lastenfahrrad erweitert. Das können Interessierte dort ausleihen. Der Auftrag für die Lieferung wurde im Frühjahr erteilt. Die Boxen kosten über 767.000 Euro. Damit sie mit einem Smartphone gebucht werden können, wird eine Seite im Internet, die es bereits für Abstellboxen an Bahnhöfen gibt, für knapp 73.000 Euro erweitert.
Verkehrswende und Parkplatzmangel
Schon bei früheren Diskussionen in der Bezirksvertretung deutete sich an, dass bei dem Thema die Interessen von Umwelt- und Klimaschützern mit denen der Autofahrenden kollidieren: Die einen wollen die Verkehrswende weg vom Auto hin zum Fahrrad, die anderen wollen die Zahl der bisherigen Parkplätze auf jeden Fall erhalten. Zumal jede Fahrradbox-Anlage ungefähr die Standfläche einer Autogarage einnimmt. Das geplante Angebot von 180 Boxen reicht für fünf Prozent der Bevölkerung im Bismarckviertel.
Experte Marcel Knauff wies die Befürchtung der SPD zurück, die Bürger hätten keinen Einfluss mehr auf die Standorte. Denn zuvor soll ein Prototyp an wechselnden Stellen im Viertel aufgestellt werden, damit jeder weiß, wovon die Rede ist. Dazu soll es Informationen im Internet geben und schließlich sogenannte Bürgerkonferenzen, um die Standorte der Fahrradboxen auszuwählen. mkw