Oberhausen. Eine besondere Aktion spiegelt derzeit die Verbundenheit der Partnerstädte Oberhausen und Saporishja in der Ukraine.

Ein Kunstwerk aus Oberhausen für Saporishja: Die ukrainische Partnerstadt sagt Danke für diese kreative Aktion.

Beim Fest zum Unabhängigkeitstag der Ukraine am 24. August auf dem Altmarkt hatten zahlreiche Oberhausenerinnen und Oberhausener mit ukrainischen Geflüchteten – unter Anleitung von Ulla Bendorf-Depenbrock von der Malschule – eine über zehn Meter lange Papierbahn mit Porträts gestaltet. Der Fotograf René Jankowski hatte damals das Werk abgelichtet und eine Datei daraus erstellt, die nach Saporishja gesendet worden ist.

Das Oberhausener Kunstwerk ist dort nun in zwei Plakatmotive eingebaut worden. Die Plakate sind auf Citylight-Flächen und auf sechs mal drei Meter großen Plakatflächen an wichtigen Einfallstraßen in der Partnerstadt zu sehen. Die Aufschrift lautet: „Vielen Dank an die Stadt Oberhausen für ihre Hilfe – Die Ukraine ist Europa“.

„Ein schönes Zeichen in ganz schwierigen Zeiten“

Desbina Kallinikidou vom städtischen Büro für Interkultur zeigt sich beeindruckt: „Dass unsere Malaktion jetzt an einigen Stellen in unserer arg gebeutelten Partnerstadt Saporishja präsentiert wird, ist ein schönes Zeichen in ganz schwierigen Zeiten und steht für die lange und tiefe Verbundenheit der beiden Städte. Wir in Oberhausen stehen weiter an der Seite unserer Freundinnen und Freunde in der Ukraine und wir werden auch künftig unterstützen, wo wir können.“

Die Plakataktion startete am 6. Oktober. An diesem Tag schlugen mehrere Raketen in Wohngebäude im Stadtzentrum von Saporishja ein, 20 Menschen starben, 21 konnten aus den Trümmern befreit werden. Zu den zerstörten Gebäuden gehört auch die Kultur- und Tourismuszentrale am Soborniy-Prospekt, wo im Oktober 2018 eine gemeinsame Veranstaltung der Partnerstädte Oberhausen und Saporishja zur kulturellen Entwicklung in beiden Städten stattgefunden hat.

Saporishja gehört inzwischen zu den Hauptangriffszielen der russischen Armee. Gerade in dieser sehr ernsten Lage ist es der Stadt Saporishja wichtig, sich bei der Partnerstadt Oberhausen zu bedanken und deutlich zu machen, wofür die Menschen dort kämpfen. „Wir sind ein Teil Europas und wollen nicht Teil der russischen Welt werden“, sagt Vladimir Goloveshko, der die Aktion in Saporishja umgesetzt hat.