Oberhausen. Die Nachfrage ist da: Die ersten 240 Termine für eine Auffrischungsimpfung mit den neuen Omikron-Impfstoffen in Oberhausen waren rasch vergeben.

In zahlreichen Städten der Region war der an die neuen Virusvarianten angepasste Corona-Impfstoff schon vor Tagen eingetroffen. Doch weil die Aktualisierung der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) noch fehlte, haben Essen, Mülheim und der Kreis Recklinghausen ihre Impfangebote sofort wieder gestoppt. In Oberhausen dagegen starteten die Impfungen mit den an Omikron_BA.1 angepassten Dosen wie geplant am Montag, 19. September 2022. Der Andrang in den beiden städtischen mobilen Impfstellen auf dem Saporishja-Platz und auf dem Markt in Osterfeld ist groß. Alle zunächst verfügbaren 240 Termine waren sofort ausgebucht.

Was in der vergangenen Woche in der Region für Wirbel gesorgt hatte: Durch die fehlende Stiko-Empfehlung sahen sich die Ärzte in den städtischen Impfstellen verpflichtet, jede einzelne Krankengeschichte ausführlich zu prüfen. Ergebnis: sehr lange Beratungsgespräche etwa in Essen. Etliche Interessenten waren dort wieder nach Hause geschickt worden – was für ordentlich Frust gesorgt hatte. Mülheim und der Kreis Recklinghausen setzten ihre Impfangebote deshalb ebenfalls aus.

Der Krisenstab in Oberhausen entschied anders. „Uns stehen die an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoffe der Hersteller Biontech und Moderna zur Verfügung und die haben wir auch eingesetzt“, sagt Stadtsprecher Martin Berger der Redaktion.

Auch der zweite Impfstoff gegen Omikron BA.5 ist bereits bestellt

Dabei handelt es sich um doppelt wirksame mRNA-Vakzine, die sowohl gegen den ursprünglich verbreiteten Wildtyp des Coronavirus Sars-Cov-2 als auch zusätzlich gegen die Omikron-Varianten wirken. Speziell zugeschnitten worden sind sie zwar auf die Omikron-Variante BA.1, doch Experten gehen von einer hohen Wirksamkeit auch gegen andere Omikron-Mutationen wie BA.5 aus.

Auffrischimpfungen mit den an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna bietet die Stadt Oberhausen seit Montag, 19. September 2022, unter anderem an dieser mobilen Impfstelle auf dem Saporishja-Platz an.
Auffrischimpfungen mit den an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna bietet die Stadt Oberhausen seit Montag, 19. September 2022, unter anderem an dieser mobilen Impfstelle auf dem Saporishja-Platz an. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts werden 95 Prozent aller Covid-Fälle inzwischen von der Omikron-Variante BA.5 verursacht, rund drei Prozent von BA.4. Die Stadt Oberhausen hat daher auch den neuen an die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 angepassten mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer bestellt. „So wie der erste angepasste Impfstoff ist auch dieser nur als Auffrischungsimpfung empfohlen“, erläutert Martin Berger. Eine Lieferung werde wohl erst in der kommenden Woche erfolgen. „Sobald der Impfstoff verfügbar ist, wird er auch in den städtischen Impfstellen angeboten.“

Dritte städtische Impfstelle öffnet

Die städtischen Impfstellen befinden sich: in Alt-Oberhausen auf dem Saporishja-Platz, Montag von 12 bis 16 Uhr, Mittwoch von 15 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr; in Osterfeld auf dem Osterfelder Markt, Dienstag von 10 bis 14 Uhr, Mittwoch von 15 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr.

Anfang Oktober öffnet auch noch eine dritte städtische Impfstelle in Sterkrade. Den genauen Standort und die Öffnungszeiten gibt die Stadt rechtzeitig bekannt. Anmeldungen für eine Impfung in den städtischen Impfstellen sind im Internet unter folgendem Link möglich: termine.oberhausen.de

Darüber hinaus liegt dort aber auch der ursprüngliche mRNA-Impfstoff des Herstellers Biontech für alle bereit, die sich vielleicht doch noch eine Erst- oder Zweitimpfung abholen möchten. Die ersten 240 Termine für einen „Booster“ in den mobilen Impfstellen waren jedenfalls innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. „Aber in der kommenden Woche – also ab dem 26. September – haben wir noch etwa 170 Termine frei“, ergänzt der Stadtsprecher.

Mit dem heutigen Dienstag (20. September 2022) dürften nun endgültig alle Unsicherheiten wegen des neuen Impfstoffes beseitigt sein: Die Stiko hat ihre Empfehlung aktualisiert und befürwortet ausdrücklich eine Auffrischungsimpfung mit den Omikron-Impfstoffen.

Diese Empfehlung gilt: für alle ab 60 Jahren rund drei Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung und für Mitarbeitende in der Pflege oder in einer medizinischen Einrichtung sechs Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung vor. Außerdem wird der Booster allen ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf aufgrund einer Abwehrschwäche empfohlen sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane, des Herz-Kreislauf-Systems, der Leber- und Nieren, Diabetes-Patienten, Stoffwechselerkrankten und Patienten mit neurologischen Erkrankungen sowie einer HIV-Infektion.