Oberhausen. Heavysaurus! Rockende Dinosaurier locken Kinder und Eltern in die Turbinenhalle Oberhausen. Sie spielen Heavy-Metal-Sound - aber kindgerecht.
Selbst der schläfrigste Dinosaurier ist jetzt wach! Gerade hat die kindgerechte Metal-Band „Heavysaurus“ die Bühne betreten, schon ist die Richtung des vergnüglichen Sonntagnachmittags in der Turbinenhalle Oberhausen klar. „Habt ihr Lust??“, fragen die Musiker in Kostümen der vorzeitlichen Erdbewohner. Und ein Orkan aus „Jaaaa“ schallt ihnen entgegen.
Riesige Dinosaurier, riesiges Interesse. Die Veranstalter hatten die etwas kleinere Turbinenhalle 2 gebucht. Doch diese Halle ist mit 1500 Fans nahezu ausverkauft. Kurz vor dem Konzert stehen die Mütter, Väter, Töchter und Söhne noch geduldig vor den Türen an. Das Konzert beginnt sogar 20 Minuten später - bis letztlich alle Fans rockbereit sind.
Heavysaurus: Waschechter Metal, aber Texte für Kinder
Nach der Titel-Musik aus dem Kinofilm „Jurassic Park“ wird los gestampft - und wie. Etliche Knirpse sitzen auf den Schultern der Eltern. Die Erziehungsberechtigten wippen zu rockenden Gitarren im Takt. Kinderköpfe hopsen wie im Karussell auf und ab. Kleine Arme gehen jubelnd in die Höhe. Flotte Klänge, aber bei den Songtexten handelt es sich um Kinderlieder.
„Du kannst nicht schlafen und liegst noch wach, in deinem Kleiderschrank tut sich was. Und du stehst auf, hältst dein Ohr daran und klopfst ganz leise an - und eine Zaubertür geht auf.“ Die Kinder können die Texte spielend mitsingen. Während Riffi Raffi, Milli Pilli, Muffi Puffi, Komppi Momppi und Front-Dino Mr. Heavysaurus in ihren Kostümen loslegen.
Einige Nostalgiker fühlen sich vielleicht an die TV-Serie „Die Dinos“ von Disney erinnert, die Anfang der 1990er-Jahre ähnliche Ganzkörperpuppen auf die Mattscheibe schickte. Die schrägen Dino-Konzerte gehen aber auf eine Idee eines finnischen Schlagzeugers zurück, der eine Metal-Band für seinen kleinen Sohn aufbauen wollte.
Der Einfall schlug derartig ein, dass es seit fünf Jahren auch im Ausland eigene Dino-Metal-Gruppen gibt. So auch die deutschsprachigen Heavysaurus, die mit der „Retter der Welt“-Tour auch in der Schweiz touren.
Heavysaurus: Lieber Heavy-Metal-Songs als Helene Fischer
Und schaut man in Oberhausen in die Halle, dann wird schnell klar: Die Erwachsenen sind vom Dino-Fieber längst angesteckt. Väter in Wacken-Shirts tanzen heftig. Mütter klatschen eifrig mit. Das Rezept ist einfach. Mitrocken und Krach machen. Ein Brüller!
Ein bisschen Dino-Kunde gibt es am Rande: Tyroannosaurus Rex, Ceratopsian und Stegosaurus geraten ins freundliche Plaudern. Oder sie freuen sich leise über die volle Halle: „Wir sind total sprachlos. So viele Leute auf einmal.“
Und so singen die Dinos von ihrem Besuch auf dem Mars. Die Songs erinnern an bekannte Metal-Melodien, etwa von Manowar. Für die Großen folgen vergnügliche Anspielungen. Erst meldet sich ein fiktiver Produzent aus der ebenfalls kostümiert spielenden TV-Show „The Masked Singer“. Dann erklären die Metal-Dinos den Eltern, warum sie überhaupt auf Tournee gehen: „Damit eure Kinder später nicht Helene Fischer hören.“ Das klingt logisch.
>>> Dino-Konzert für Kinder zwischen drei und zehn Jahren
Die Metal-Band „Heavysaurus“ richtet sich im Kern an Kinder zwischen drei und zehn Jahren. Darum wurde in der Turbinenhalle 2 auch an einem frühen Sonntagnachmittag gerockt.
Die meisten Kinder trugen spezielle Konzert-Kopfhörer. Ohrenstöpsel waren an der Kasse erhältlich. Die Dino-Musiker ergänzten in ihrer Show auch Indoor-Feuerwerk-Effekte.