36 Euro fürs Ticket: Die geplante Schau der Star-Magier sorgt für Ärger. Der Veranstalter gibt Einblicke ins Konzept – und verspricht Rabatte.

Die Ankündigung des bekannten Magier-Duos „Ehrlich Brothers“, im November 2022 eine interaktive Zauber-Ausstellung am Centro zu eröffnen, stieß nicht nur auf Begeisterung. Die recht hohen Ticketpreise ärgerten so manchen – von „weltfremd“ über „unverschämt“ bis „Wucher“ hieß es in einem Brief an die Veranstalter und in Facebook-Kommentaren an diese Redaktion.

„House of Magic“: Vierköpfige Familie zahlt 132 Euro Eintritt

„Wir wissen, dass wir hochpreisig sind und wir wissen, dass wir einige Leute damit ausschließen“, räumt nun Stefan Schornstein, Geschäftsführer des geplanten „House of Magic“, ein. Doch er wirbt auch um Verständnis: Das Projekt, dessen Entwicklung drei Jahre gedauert habe, sei anspruchsvoll, einzigartig und „sehr, sehr teuer“. Auch wegen der gestiegenen Kosten für Personal und Energie, sei es nicht möglich, die Karten günstiger abzugeben und gleichzeitig wirtschaftlich zu sein. Die Besucher erwarte jedoch kein Museum, sondern ein „Erlebnis“, das insbesondere Familien begeistern werde. Für 32 bis 36 Euro pro Erwachsenem und 26 bis 30 Euro pro Kind können Besucherinnen und Besucher verschiedene Attraktionen in den 19 Räumen des „House of Magic“ erleben. Stefan Schornstein, der selbst die Idee für das Projekt hatte, zählt auf: „Man kann durch eine Wand gehen, sich schrumpfen und vergrößern lassen, selbst Zaubertricks in den Werkstätten ausprobieren, virtuell Pyrotechnik zünden, den Backstage-Raum der Ehrlich Brothers besuchen und Original-Requisiten aus den Shows anschauen, darunter den Ersatz-Lamborghini der Ehrlich Brothers, den Monster-Truck aus der letzten Tour und eine Harley.“ Hinzu komme ein „spektakulärer“ Virtual-Reality-Raum mit 4D-Technologie und ein Teleporter.

Stefan Schornstein, Tourmanager der Ehrlich Brothers und Geschäftsführer des in Oberhausen geplanten „House of Magic“.
Stefan Schornstein, Tourmanager der Ehrlich Brothers und Geschäftsführer des in Oberhausen geplanten „House of Magic“. © HoM GmbH

Insgesamt zwei Stunden sind für eine ausführliche Tour veranschlagt, bei der neben Selfie-Points für Jugendliche insbesondere an die Bedürfnisse der Kinder gedacht worden sei. An der Planung war die Kölner Explorado-Gruppe beteiligt, die in Duisburg ein Mitmach-Museum betrieben hat. Insbesondere für Familien werde es daher vergünstigte Preise an bestimmten Tagen geben. Dazu noch Rabatte zu speziellen Terminen, die dann zusammen mit Werbepartnern gestaltet werden. Schornstein: „Mehr können wir nicht tun.“ Investiert wurde eine Millionensumme im nahezu zweistelligen Bereich, gibt er an. Es werde jedoch „Jahre“ dauern, bis man in der Gewinnzone angelangt.

Zehn Jahre lang wollen die Ehrlich Brothers mit ihrer interaktiven Ausstellung in Oberhausen bleiben. Stefan Schornstein, der auch Tourmanager der beliebten Magier ist, rechnet mit Gästen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern. Zunächst habe er Andreas und Christian Reinelt, wie die Geschwister aus dem Kreis Herford bürgerlich heißen, von seiner Idee überzeugen müssen. „Aber Corona hat mir in die Hände gespielt.“ Ohne die Pandemie hätten die beiden keine Zeit für das Projekt gehabt. So seien die Ehrlich Brothers jedoch in die Planung voll eingestiegen und würden es auch weiterhin tun, wenn es in den nächsten ein bis zwei Jahren Erweiterungen gibt, unter anderem für einen Escape Room. „Jetzt finden sie es geil“, sagt Schornstein. „So etwas Spektakuläres hat niemand sonst.“