Oberhausen. Randalierer haben in der Nacht wiederholt eine Rooftop-Bar in der Innenstadt von Oberhausen verwüstet. Der enttäuschte Betreiber baut nun ab.
An lauen Sommerabenden schauen sich Gäste entspannt über den Dächern von Oberhausen den Sonnenuntergang an - und schlürfen dazu kühle Drinks. Doch die erst vor wenigen Wochen eröffnete Rooftop-Bar auf dem Arthotel Ana schließt mit sofortiger Wirkung.
Wiederholt haben sich unbemerkt Randalierer zutritt zur Freiluft-Gastronomie am Saporishja-Platz in der Innenstadt verschafft - und diese verwüstet.
Hotel-Chef Martin Gotschewski ist bitter enttäuscht: „Heute Nacht sind Gläser vom Dach auf die Straße geworfen worden. Nicht auszudenken, wenn sich Personen auf dem Bürgersteig befunden hätten. Uns bleibt keine andere Wahl: Wir schließen die Rooftop-Bar, obwohl sie am Wochenende immer gut besucht ist und sich die Gäste wohl fühlen.“
Vandalismus in Oberhausener Dach-Bar - nicht zum ersten Mal
Besonders bitter. Es ist nicht erste Fall von Vandalismus, der die beliebte Gastronomie trifft. Die Täter kommen, wenn die Freiluft-Bar schon geschlossen ist. Dies geschieht meist zum Wochenstart. Dann legt die Höhenbar ihre Ruhetage ein, berichten die Betreiber.
Stühle, Tische und Sitzsäcke sind auf dem obersten Parkdeck des Hotels aufgebaut. Das Parkhaus bleibt mit seinen unteren Ebenen in der Nacht zwar geöffnet. Die Ausrüstung der Bar schließt der Betreiber auf dem Dach jedoch weg, sichert das Material zudem mit Zäunen, abschließbaren Schränken und dichten Absperrungen. Vergebens. „Pavillon-Zelte sind aufgeschnitten und Kühlschränke aufgebrochen worden.“
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde die Polizei benachrichtigt, als plötzlich Lärm zu vernehmen war. Polizei-Sprecher Tom Litges bestätigt auf Anfrage einen Einsatz. Die Beamten erwischten mehrere Personen - allerdings vor dem Hotel. Dort seien Flaschen zertrümmert worden. Strafanzeigen wurden geschrieben.
Am Dienstagmittag begann das enttäuschte Hotel-Team mit dem Abbau der Bar-Kulisse. Die Rooftop-Bar wird nicht wieder öffnen. Dabei war der Betreiber doch mit einem ambitionierten Konzept in die zweite Saison gestartet. Die Speise- und Getränkekarte wurde erweitert. Und sogar ein großes Kulturprogramm lockte unter den freien Himmel. Die einzelnen Vandalen machen nun alles zunichte.
Abbau nach Vandalismus läuft - Musiker können nicht auftreten
„Es ist wirklich bitter“, sagt Martin Gotschewski. „Es betrifft nicht nur uns als Hotel, durch die Schäden, den Diebstahl und den geringeren Umsatz, sondern auch die Musiker, die nicht mehr auftreten können.“ Der Veranstaltungskalender muss komplett geändert werden.
Zuletzt hatten auf der kleinen Dachbühne auch Sängerinnen und Sänger aus der Ukraine einen Ort zum Auftreten gefunden. Ob Konzerte in die Hotel-Vorhalle verlegt werden können, steht noch nicht fest.
Zusätzliche Möglichkeiten, die Bar vor Eindringlingen zu sichern, sieht der Hotel-Chef nicht. „Bisher wurden alle Maßnahmen ausgehebelt. Die komplette Ausrüstung mit schweren Gegenständen kann unmöglich jeden Abend auf das Dach und wieder hinunter geschafft werden.“
Im vergangenen Sommer öffnete die Rooftop-Bar erstmalig auf dem Hotel-Dach des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes. Es gab überwiegend positive Rückmeldungen. Gäste lobten besonders die unaufgeregte Atmosphäre.
>>> Zuletzt brannte ein Biergarten am Friedensplatz
Es ist nicht das erst Mal, dass die durch Personalmangel und Corona-Krise eh schon gebeutelte Gastronomie in Oberhausen durch Idioten weitere Nackenschläge erhält.
Vor einigen Wochen traf es am benachbarten Friedensplatz den Biergarten des Kneipen-Restaurants „Uerige Treff“. Dort waren über Nacht ein Pavillon, Tische und Stühle in Flammen aufgegangen. Die Polizei ermittelte in Richtung Brandstiftung.