Oberhausen. Im Hinterland der Immenstraße könnten Therapiepferde ausgebildet werden. Die Sterkrader Politiker diskutieren darüber erstaunlich kontrovers.
Mit Plänen für einen Reiterhof an der Immenstraße in Walsumermark hat sich die Bezirksvertretung Sterkrade vor der politischen Sommerpause befasst. Die Grünen wollten mehr darüber wissen.
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„Wir halten das an der Stelle nicht für sinnvoll“, sagte Norbert Axt (Grüne). Die Immenstraße sei eine Anliegerstraße. Dem entgegnete der neue Chef-Stadtplaner im Rathaus, Thomas Palotz, es gehe um ein Zentrum für Ausbildung und Einsatz von Therapiepferden. Da gebe es nicht viel Autoverkehr. Aber Einzelheiten wisse man noch nicht.
Hafer müsste selbst angebaut werden
Palotz sah ein anderes Problem: Die Fläche hinter Haus Immenstraße 22, um die es geht, gehört zum geschützten Außenbereich. Dort darf eigentlich nicht gebaut werden. „Es wäre nur ein landwirtschaftlicher Betrieb erlaubt.“ Der aber müsste dort auch das Futter für die Tiere selbst anbauen. Wenn die Landwirtschaftskammer als Vertretung der Land- und Forstwirte dies bescheinigen würde, wäre der Bau möglich.
2008 hatte der Rat für das dortige ehemalige Gelände einer Firma für Garten- und Landschaftsbau beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Das ist eine sehr genaue Karte, in die eingetragen wird, wo und wie gebaut werden darf. Es sollte Platz für teure Eigenheime geschaffen werden. Diese Karte gibt es bis heute nicht. Die Fläche ist weiter geschützt.
Kein Erlebnisbauernhof durch die Hintertür
Aus Sicht der Grünen sollte das auch so bleiben. Für die SPD sagte Karl-Heinz Müller: „Es darf kein Kommerz, kein Erlebnisbauernhof durch die Hintertür werden.“ Und die CDU erklärte, wenn eine Bebauung dort zulässig sei, habe man nichts dagegen.
Palotz deutete an, der Investor würde seine Pläne gern vertraulich vorstellen. Die NRW-Gemeindeordnung, das Gesetz über die Bezirksvertretungen, sieht aber eine solche Vorstellung von Plänen nur öffentlich vor.