Oberhausen. Der Verein „Pro Wohnen International“ schult Pflegekräfte für die bessere Versorgung von Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund.
Noch größere Herausforderungen sieht der Oberhausener Verein Pro Wohnen International auf die ohnehin überlasteten Alten- und Pflegeheime zukommen. Bis jetzt seien Zuwanderer der ersten Generation nur selten in Heimen untergebracht. Doch das werde sich ändern, sagt Geschäftsführerin Nese Özcelik. Ihre Befürchtung: Das Personal ist bislang nicht gut genug vorbereitet. So soll es nicht weitergehen.
Die Pflege über Kulturgrenzen hinweg sei eine große Herausforderung, sagt Özcelik. Ob Sprache oder Essen: Pflegepersonal sei häufig nicht geschult, um den vielfältigen Anforderungen von eingewanderten Pflegebedürftigen gerecht zu werden, vor allem wenn zusätzlich eine Krankheit wie Demenz vorliegt.
„Wir wollen jetzt schon beginnen, das Pflegepersonal zu schulen – Sprachkenntnisse alleine reichen nicht aus“, erklärt Özcelik. Neue Räume, um das Schulungsangebot für Pflegekräfte zu erweitern, wurden nun gebaut. Bei der Pflege sei es besonders wichtig zu wissen, wie die Migranten in ihren Herkunftsländern gelebt haben. Um Brücken zu bauen und aufzuklären: Dafür setzt sich Pro Wohnen International seit jeher ein. „Die neuen Schulungskonzepte werden aktuell erarbeitet und sollen praxisnah nutzbar sein“, ergänzt Zahide Derin, die die Geschicke im Haus leitet.
Stadt unterstützt den Verein
Diese Arbeit des Vereins wird auch von der Stadt Oberhausen unterstützt – so wurde für den nun abgeschlossenen Ausbau der Räume des Projekts über vier Monate hinweg gesorgt. Wände wurden neu gesetzt, neue Räume und Büros angelegt, die Fläche auf 150 Quadratmeter verdoppelt. „Der neue Tagungsraum bietet nun die Möglichkeit, entsprechende Schulungen auch für Einrichtungen außerhalb von Oberhausen anzubieten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bürgermeister Werner Nakot lobte bei der Eröffnung die Vorreiterrolle des Vereins, dessen Arbeit über die Stadtgrenzen Oberhausens hinaus beispiellos sei. Es gab sogar schon Anfragen aus Hamburg und Wien.
Weitere Informationen unter 0208-9606945 und im Internet unter www.pro-wohnen-oberhausen.de.