Oberhausen. Allerdings soll es dafür keinen neuen Bebauungsplan geben. SPD und Grüne mahnen Bürgerbeteiligung an.

Die heutige Freifläche des ehemaligen Hallenbads Osterfeld an der Westfälischen Straße vor dem Oberhausener Marienhospital soll mit viereinhalbgeschossigen Wohnhäusern bebaut werden. Und zwar ohne dass dafür ein neuer Bebauungsplan aufgestellt wird. Alte Pläne eines Reha-Zentrums mit Wohnbebauung werden damit endgültig aufgegeben. Das hat die Bezirksvertretung Osterfeld erfahren. SPD, Grüne und Linke baten dort um Auskunft. Das Hallenbad ist bereits 2014 abgerissen worden.

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Nur gibt es auch das Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) seit 2019 nicht mehr. Die Schweizer Ameos-Gruppe hat ihre Einrichtungen übernommen. Schon vorher war die Idee untergegangen, gegenüber vom Marienhospital in Osterfeld ein Zentrum des KKO für Rehabilitation zu bauen. Es war zweigeschossig an der Ecke Nürnberger Straße/Westfälische Straße geplant. Und dafür war seit 2014 der Bebauungsplan Nr. 714 in Arbeit, eine große Karte mit allen dazu nötigen Eintragungen, welche Bebauung wo erlaubt ist.

Die Ge-Wo zeigt Interesse

Er sah außerdem vor, von der Vikariestraße aus L-förmig einen Block in die Freifläche hineinzubauen. Er sollte viergeschossig sein mit Büros und einer Kindertagesstätte im Erdgeschoss sowie Wohnungen darüber. Zwischen beiden Gebäuden sollte weiterhin der Blick von der Gesamtschule aus bis zum Marienhospital erhalten bleiben. Darunter wäre eine Tiefgarage entstanden. Der vorhandene Spielplätze hätten etwas verlegt werden müssen.

„Der Bebauungsplan wird nicht weiterverfolgt“, erklärte dazu jetzt Thomas Palotz, der neue Chef-Stadtplaner im Rathaus. Ein bisher der Öffentlichkeit noch unbekannter Investor würde gern auf dem städtischen Grundstück viereinhalb Geschosse hohe Mehrfamilienhäuser bauen, um ihren dortigen Bestand an Wohnungen zu ergänzen. Dass solle dann mit Hilfe jener gesetzlichen Regelung geschehen, die auch ohne Bebauungsplan das Bauen zulässt. Diese Vorschrift erlaubt eine Bebauung, wenn sie sich in die jeweilige Umgebung einfügt. Nach eigenen Angaben will die Ge-Wo, die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft, dieses Areal nicht bebauen.

Bürger erneut beteiligen

Grüne und SPD meldeten Bedenken an. Aus Sicht der Grünen hat sich die Freizeitnutzung, die sich seit dem Abriss dort entwickelt hat, bewährt. Auf jeden Fall dürfte die neue Bebauung nicht zu massiv ausfallen. „Vielleicht ist es sinnvoll, dazu mal die Bürger zu hören“, schlug Ralf Langnese vor.

Das sah Bezirksbürgermeister Thomas Krey (SPD) ähnlich. Er erinnerte daran, dass den Bürgern die jetzt verworfenen Pläne schon 2016 vorgestellt wurden. Wenn jetzt ganz anders gebaut würde, wäre das irritierend.