Oberhausen. Neue Direktorin Cornelia Koch zu Gast in der Bezirksvertretung. Altersmedizin ist nur vorübergehend ausgelagert.
Seitdem vor Jahren die drei zusammengehörenden katholischen Krankenhäuser in St. Marien in Osterfeld, St. Clemens in Sterkrade und St. Josef im Marienviertel in Alt-Oberhausen wirtschaftlich ins Schlingern geraten sind, geht in der Bezirksvertretung Osterfeld eine Sorge um: Das Marienhospital könnte aufgegeben werden. Aber da konnte Cornelia Koch, seit Januar neue Krankenhausdirektorin für alle drei Kliniken, die Lokalpolitiker beruhigen.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Oberhausen verpassen? Dann können Sie hier unseren abendlichen und kostenlosen Newsletter abonnieren! +++
Sie erklärte ihnen, sie arbeite an einem tragfähigen Konzept „für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.“ Ihr Vorgänger hatte mehrfach Einladungen von Bezirksvorsteher Thomas Krey ausgeschlagen, über den Stand der Dinge zu berichten. Als zuletzt die Geriatrie (Altersmedizin) nach Sterkrade verlegt wurde, verstärkte das die Sorgen um den Standort Nürnberger Straße.
Platz für 150 Flüchtlinge
Denn dort sind nur noch die Schmerzklinik, die Geriatrische Tagesklinik sowie verschiedene Therapie- und Reha-Angebote unterbracht. Chirurgie, Orthopädie und Darmzentrum wurden schon vorher abgezogen. Dafür wohnen dort neuerdings 150 Ukraine-Flüchtlinge.
Die neue Direktorin erläuterte, sie habe wegen eines ausgeprägten Mangels an Fachkräften die Geriatrie verlegen müssen. Nur so habe die Versorgung der Patientinnen und Patienten sichergestellt werden können. Das sei aber nur vorübergehend. „Der Standort soll weiter betrieben werden.“
Als Arbeitgeber attraktiver werden
Rainer Schucker (Linke) sprach sie darauf an, ob vielleicht das Image des Klinikbetreibers Ameos der Grund für den Fachkräftemangel sei. Koch räumte ein, dass man auch als Arbeitgeber attraktiver werden müsse. Bei den anstehenden Veränderungen müssten auch die Beschäftigten eingebunden werden. „Das ist in der Vergangenheit nicht wirklich geschehen.“
Die Probleme seien alle nicht neu. Alle drei Standorte müssten zusammen betrachtet werden. Noch würden die anderen Kliniken der Ameos-Gruppe mit ihren Gewinnen die Verluste in Oberhausen auffangen. Aber das müsse sich auf Dauer ändern. Welche konkreten Folgen sie daraus zieht, verriet sie den Bezirksvertretern noch nicht. Sie bat um Verständnis, dass die Zeit noch nicht reif sei, mit Plänen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Ameos: Seit 2019 in Oberhausen
Das frühere Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) war 2019 zahlungsunfähig.Ende 2019 wurden seine Einrichtungen an die Ameos-Gruppe aus der Schweiz verkauft.