Oberhausen. Im Sicherungsverfahren muss das Gericht über einen Oberhausener (43) entscheiden. Ihm droht die Unterbringung zum Schutz der Allgemeinheit.
Im Laufe des Jahres 2021 wurde ein 43-jähriger Oberhausener zu einem alten Bekannten der Polizei. Immer wieder randalierte der Mann in der Innenstadt: in seiner Wohnung und entlang der Marktstraße. Die lange Antragsschrift listet eine Reihe höchst skurriler Taten auf. Aber es gibt auch solche, die gefährlich waren. Deshalb droht dem Mann nun die dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung.
Zwischen März und September 2021 soll er immer wieder höchst seltsame Dinge getan haben. So soll er im Frühjahr den Ablauf eines Waschbeckens verstopft und so seine Dachgeschosswohnung unter Wasser gesetzt haben. Ein Nachbar, bei dem es durch die Decke tropfte, schlug Alarm. Zu diesem Zeitpunkt soll der Beschuldigte auf einem Vordach gesessen und von dort aus auf eine Lampe eingeschlagen haben.
Scheibenwischer vom Streifenwagen abgerissen
Nachbarn soll er ohne erkennbaren Anlass Ohrfeigen verpasst haben. Mindestens dreimal soll er anderen Bewohnern des Hauses in der Innenstadt die Türen eingetreten haben. An Geschäften soll er Fenster herausgerissen haben und ein Café an der Marktstraße völlig verwüstet haben.
Man konnte ihn gerade noch daran hindern, Pfeifen aus der Orgel der Herz-Jesu-Kirche zu reißen. Dafür soll er sich bei der Polizei für einen Einsatz in besonderer Weise bedankt haben: Der 43-Jährige soll den Scheibenwischer eines Streifenwagens abgerissen haben.
Passanten mit Flaschen beworfen und mit einem Schraubenzieher angegriffen
Deutlich gefährlicher waren weitere Taten: Aus dem Fenster seiner Dachgeschosswohnung soll er Glasflaschen auf Passanten geworfen haben, die zum Glück niemanden trafen. Zuletzt soll er in der Fußgängerzone versucht haben, ihm unbekannte Menschen mit einem Schraubenzieher zu verletzen.
Bei der letzten Tat hatte sich nach Angaben eines Polizisten ein Zeuge nur dadurch vor einer Verletzung schützen können, dass er einen Stuhl in der Außengastronomie eines Cafés schützend vor sich hielt. „Als die Polizei kam, ist der Beschuldigte sofort geflüchtet. Wir konnten ihn einholen. Er folgte unserer Anweisung, sich auf den Boden zu legen. Aber er stank nach Alkohol und hat nur wirres Zeug geredet.“ Bis Juni sind noch zwei weitere Verhandlungstage vorgesehen.