Oberhausen. Bis zu 2500 Euro spendiert die Stadt Oberhausen Privatleuten, Vereinen oder Kitas, die sich ein Lastenrad kaufen. So funktioniert die Förderung.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Lastenrad zuzulegen, um künftig öfter mal aufs Auto zu verzichten, kann dafür bald einen finanziellen Zuschuss von der Stadt Oberhausen erhalten. Ein Landesprogramm macht’s möglich: 100.000 Euro werden an Privatpersonen, Kitas oder auch Vereine für den Kauf eines Lastenrads ausgezahlt.

Die Stadt verfolgt damit das Ziel, das motorisierte Verkehrsaufkommen in Oberhausen und damit die Schadstoffbelastung zu senken sowie fossile Energie zu sparen. Die Stadt will ihren Bürgerinnen und Bürgern einen Anreiz bieten, öfter aufs Auto zu verzichten, etwa um Einkäufe zu erledigen oder auch schwerere Lasten mit dem Rad zu transportieren. Immerhin können die speziellen Fahrräder in der Regel Lasten von 150 Kilogramm und mehr von A nach B bringen.

Die Hälfte des Kaufpreises können die Lastenradler erstattet bekommen – maximal aber 2500 Euro. Die Stadt geht von einem Anschaffungspreis von 5000 Euro pro Lastenrad aus, was bedeuten würde, dass das Geld für 40 Anträge reicht. Schaut man sich auf den Internetseiten einschlägiger Anbieter um, findet man aber durchaus auch günstigere Varianten ab 2500 Euro.

Förderung startet voraussichtlich am 17. Mai

Die Förderung soll bereits ab dem 17. Mai möglich sein – vorausgesetzt, der Rat beschließt die entsprechende Vorlage aus dem Rathaus in seiner Sitzung am 16. Mai. Davon ist allerdings auszugehen, denn der Rat war es, der bereits im September 2020 entschieden hat, die Stadtverwaltung möge ein Förderkonzept für Lastenräder erarbeiten. Dies hat bislang nicht geklappt – aus finanziellen Gründen, heißt es aus dem Fachbereich Umwelt.

Nun ist Geld da. Es belastet nicht den Oberhausener Haushalt, sondern kommt vom Land. Grundlage ist die sogenannte „Billigkeitsrichtlinie für kommunale Klimaschutzinvestitionen“: Das NRW-Wirtschaftsministerium stellt Gelder zur Verfügung, um wegen der Corona-Pandemie ausgebliebene Investitionen in den Klimaschutz zu kompensieren. Oberhausen soll insgesamt knapp 244.000 Euro aus diesem Topf erhalten – davon gehen also 100.000 Euro in die Lastenrad-Förderung.

Antrag für staatlich gefördertes Lastenrad

Wer sich ein Lastenrad mit staatlicher Förderung kaufen möchte, muss einen entsprechenden Antrag stellen – und gewisse Kriterien erfüllen. In den Genuss der Förderung sollen tatsächlich nur Oberhausener kommen – Privatpersonen müssen also über einen Wohnsitz in der Stadt verfügen. Vereine und Verbände müssen im hiesigen Vereinsregister eingetragen sein oder die Niederlassung in Oberhausen angesiedelt sein.

So werden Anträge gestellt

Wer einen Zuschuss für den Kauf eines Lastenrades bekommen möchte, muss einen Antrag stellen, förmlich und schriftlich bei der Stadt Oberhausen. Die Antragsformulare sind im Internet abrufbar:www.oberhausen.de/klimaschutz. Der Antrag muss ausgefüllt und ein Kostenvoranschlag für das Lastenrad beigefügt werden.Die Stadt Oberhausen entscheidet über vorliegende Anträge in der Reihenfolge des Antragseinganges. Wer eine Förderung erhält, wird schriftlich informiert. Das Lastenrad muss dann innerhalb der nächsten drei Monate gekauft werden. Ist der 100.000-Euro-Topf leer, ist auch keine Förderung mehr möglich.

Gefördert werden Lastenräder mit oder ohne elektrischen Antrieb. Allerdings müssen sie über ein Volumen von einem Kubikmeter transportieren können oder 150 Kilogramm oder eine Zuladungsmöglichkeit von mindestens 50 Kilogramm. Unter gewissen Voraussetzungen sind auch Gespanne möglich, also Lastenrad plus Anhänger.

Es gibt allerdings auch Ausschlusskriterien: Fahrräder für den reinen Personenverkehr, wie etwa Rikschas, werden nicht bezuschusst, ebenso wenig Lastenräder, deren Transportfläche als Werbe- oder Verkaufsfläche genutzt werden. Das Lastenrad muss neu sein, der Antrag muss unbedingt vor dem Kauf gestellt werden. Gefördert werden nur Lastenräder, die mindestens 1500 Euro kosten.

Das Förderprogramm gilt zunächst bis zum 30. November 2022.