Oberhausen. Der Oberhausener Bürgerservice geriet zuletzt in den Fokus. Nun legt auch die Linke.Liste nach. Sie fordert mehr Personal in den Dienststellen.

Nach der Kritik an der Terminvergabe des Oberhausener Bürgerservices legt nun auch die Linke.Liste Oberhausen nach. Heike Hansen, Stadträtin der Fraktion, spricht von „unhaltbaren Zuständen“. Die Bürgerinnen und Bürger hätten „ein Anrecht darauf, dass die Verwaltung funktioniert. Ohne gültige Papiere entsteht eine Vielzahl an Problemen.“

Nach dem diese Redaktion über Probleme bei der Online-Terminvergabe berichtet hatte, meldeten sich auf der Facebook-Seite der WAZ Oberhausen viele Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten: Online waren Termine über Wochen nicht verfügbar, die Bürgerbüros in Alt-Oberhausen, Stekrade und Osterfeld waren weder per Mail, noch per Telefon erreichbar. Die Stadt reagierte auf die Berichterstattung und erklärte, sie haben bereits Maßnahmen eingeleitet. Das Personal soll erhöht, die Termin-Vergabe optimiert werden. Bis Sommer soll ein neues Ausrufsystem installiert werden.

Linken-Politikerin nimmt Mitarbeitende in Schutz

Auch Hansen hat nach eigener Aussage Erfahrungen mit Nichterreichbarkeit des Services gemacht: „Ein Bürger hat mich gefragt, ob ich ihn bei der Beantragung eines neuen Personalausweises unterstützen kann. Bisher war ich nicht erfolgreich, obwohl ich es über die Hotline, die Online-Terminvergabe und persönlich versucht habe“, schildert sie. Die Linken-Politikerin weist auch darauf hin, dass nicht jeder über Internet verfüge. Auch dieses Problem hatten Betroffene gegenüber dieser Redaktion angesprochen. „Es muss eine Möglichkeit geben oder schnellstens geschaffen werden, dass Menschen nicht zwei Monate oder länger auf einen Termin warten müssen.“, fordert Hansen.

Die Mitarbeitenden des Bürgerservices nimmt die Stadträtin in Schutz. In den Sozialen Medien gab es auch Spott über die Arbeitsweise der Angestellten. „Die Angestellten in der Verwaltung tun ihr Möglichstes, davon bin ich überzeugt“, sagt Hansen. „Es ist nicht ihre Schuld, wenn es zu wenig Personal gibt, um die zahlreichen Aufgaben im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu erledigen. Im Gegenteil ist es ein Teufelskreis: Hohe Arbeitsbelastung erzeugt Stress und Überbelastung, dann steigt der Krankenstand und das erhöht den Arbeitsaufwand noch weiter. Dazu kommen Erkrankungen mit Corona und weitere Faktoren, die mit eingerechnet werden müssen.“

Linke.Liste fordert mehr Personal

Die Linke fordert deshalb die technische Ausstattung für die Terminvergabe zu überprüfen und mehr Personal einzustellen, um die Mitarbeitenden „zu entlasten, sowie dafür zu sorgen, dass die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt werden“.