Oberhausen. Der Bürgerservice der Stadt Oberhausen steht wieder in der Kritik. Die Erklärungen verlieren an Glaubhaftigkeit. Ein Kommentar.

Nicht selten fängt der Termin-Stress mit einem eigenen Fehler an: Den Personalausweis verschlampt, das Ablaufdatum nicht gekannt – oder die Reise-Regeln nicht gegoogelt. Jeder hat es mal erlebt, jeder kennt es.

Und auch die Stadt kennt es: Sogar noch besser. Jede Geschichte haben die Mitarbeitenden schon gehört über Verluste, Versäumnisse und Verweigerungen. Umso erstaunlicher ist doch, dass die Behörde nicht aus den unzähligen Fehlern der Bürger lernt. Wie die Bürger irgendwann aus ihren.

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Die Stadt musste sich erst im Herbst öffentlich zu einer Beschwerde-Welle über ihren Service äußern. Corona diente damals als glaubhafte Erklärung. Doch den vielen guten Nachrichten im Kampf gegen das Virus folgten keine aus den Ämtern. Die Beschwerde-Welle rollt einfach weiter.

Unbeantwortete Mails bestätigen Beamten-Vorurteile

Die Stadt verspricht Besserung. Durch den Wegfall der Corona-Beschränkungen soll sich die Situation in den Ämtern für die Bürger entspannen. Zusätzliches Personal, wieder hergerichtete Wartezonen, eine optimierte Termin-Vergabe und ein neues Aufrufsystem – damit könnte es demnächst wieder schneller gehen.

Was sofort und in Zukunft wichtig wäre: Die Erreichbarkeit erhöhen. Ein Amt, das weder auf Telefonanrufe noch E-Mails reagiert, bestätigt jahrzehntealte Beamten-Vorurteile. Wer ein Problem hat, sucht vor allem Informationen. Mehr Transparenz könnte also zu weniger Stress führen – für beide Seiten.