Oberhausen. Am St. Elisabeth-Krankenhaus beginnen die Arbeiten für den dreistöckigen Anbau. Er soll rund 20 Millionen kosten.
Nach langer Planung geht es nun richtig los: Am traditionsreichen Oberhausener Elisabeth-Krankenhaus der Helios-Kliniken-Gruppe ziehen Bauarbeiter jetzt den dreistöckigen Anbau hoch. Architekt Jörg Feldmann gibt zu, dass das Außengelände des Helios-Krankenhauses in Styrum nahe der Oberhausener Innenstadt noch „ziemlich unrein“ aussieht.
Für den Spatenstich wurde zwar ein roter Pavillon aufgebaut, Schnittchen und Sekt stehen auch bereit. Rundherum aber: Viel Gestein, Geröll und ein tiefes Loch, an dessen Rand ein Bunker sichtbar wird. Bis September 2024, so Plan und Wunsch von Helios, soll sich das ändern: Dann soll der 20-Millionen-Euro-Anbau das älteste Krankenhaus des Stadtgebiets „heilen“, wie es Architekt Jörg Feldmann ausdrückt.
Die Klinik des privaten Krankenhaus-Unternehmens Helios versprüht zwar Ruhrgebietscharme mit seinen Ecken, Kanten und leicht gräulichen Fassaden. Die alten Drei- und Vierbettzimmer waren aber auch der Klinik-Leitung ein Dorn im Auge. „Diese abzuschaffen, ist ein großes Ziel der Erweiterung“, sagt Klinikgeschäftsführerin Anna Berrischen mit Blick auf die nicht mehr zeitgemäße Belegung der Zimmer.
Der 4650 Quadratmeter große Anbau fasst im Erdgeschoss eine Cafeteria, zwei neue OP-Säle sowie ein neues MRT-Gerät (Magnetresonanztomographie zur Diagnostik). In den oberen beiden Stockwerken entstehen vier Pflegestationen mit 90 Betten. Im Hauptgebäude befinden sich derzeit 203 Betten. Nach Inbetriebnahme des Anbaus sollen im gesamten Krankenhaus nur noch Ein- und Zweitbettzimmer existieren und ein Rundlauf möglich sein – so wird der gesamte Klinik-Standort attraktiver gemacht.
Mehr Arbeitsplätze am Klinik-Standort
Spatenstiche sind für Oberbürgermeister Daniel Schranz Alltag, dieser habe ihn aber besonders gefreut, sagt er am Donnerstag vor Ort. Er sei dankbar für die Investitionsentscheidung. Das Projekt könne „weit über die Stadt hinausstrahlen und die regionale Ausstrahlung unterfüttern. Oberhausen kann davon nur profitieren“.
Ein modernes Image, eine bessere Patientenversorgung, neue Geräte, das soll nicht nur dem privaten Krankenhausbetreiber Helios nutzen. Auch der lokale Pflegesektor könnte davon profitieren. Denn mit der Vergrößerung der Klinik wird Helios das Personal von derzeit 350 Mitarbeitenden aufstocken. „Wir befinden uns im engen Austausch mit der Pflegedirektion“, sagt Berrischen. Schranz regt an, dass angesichts des akuten Mangels von Fachkräften insbesondere im Gesundheitswesen auch unter den Geflüchteten aus der Ukraine Pflegekräfte angeworben werden könnten.
Kosten des Anbaus könnten höher ausfallen
Ebenso offen ist die Frage nach den Kosten des Neubaus. Die Planungen sehen weiter die rund 20 Millionen Euro vor, die schon genannt wurden. Durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg und die daraus folgende Preissteigerung könnte der Anbau „vielleicht ein bisschen teurer“ werden, prognostiziert Berrischen betont vorsichtig. Die momentanen Preissteigerungen betreffen auch die Baubranche. Die Gesamtkosten lassen sich nach Angaben von Architekt Feldmann (ausführende Firma Vamed) aber nicht kalkulieren, weil noch nicht alle Aufträge verteilt sind.
Eine Besonderheit beim Bau gibt es schon jetzt. Der immer noch begehbare Bunker muss verfüllt werden. Damit schließt das Krankenhaus nicht nur symbolisch eine Tür seiner langen Geschichte.