Oberhausen. Vor dem Bundeswehr-Store im Centro Oberhausen werden Proteste unterbunden. Eine Leserin sieht sich in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt.

Knapp drei Wochen ist der Bundeswehr-Shop im Oberhausener Centro bereits geöffnet und die Diskussionen um den Info-Laden reißen nicht ab. Leserin Brigitte Köjer berichtet, sie sei bereits am Eröffnungstag des Shops Ende März vor Ort gewesen und habe dort Freunde fotografiert, die vor dem Laden für „Frieden ohne Waffen“ demonstriert hätten (wir berichteten).

Nach kurzer Zeit sei ihr das Fotografieren jedoch zunächst vom Personal des Bundeswehrshops und dann zudem vom Security-Personal des Centros verboten worden. Danach sei sie aufgefordert worden, sich Richtung Ausgang zu begeben. Auch mit der Polizei wurde gedroht, die Demonstration wurde unterbrochen.

„Meinungsfreiheit ist eine der wichtigsten demokratischen Errungenschaften. Doch wo bleibt meine Meinungsfreiheit, wenn im Centro ein Pop-up-Shop der Bundeswehr eröffnet? Muss ich beim Einkaufen im Centro darauf verzichten?“, beschwert sich Köjer in einem Schreiben an die Redaktion. „Ich weiß, dass das Centro Privatgelände ist; aber was hat die Bundeswehr dort zu suchen? Welches Interesse verfolgt der Eigentümer, wenn er der Bundeswehr Quartier gewährt?“

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Entschluss zur Vermietung erfolgte in Düsseldorf

Tatsächlich weist das Centro-Management vor Ort bei unserer Nachfrage zu dem Vorfall mit den Demonstranten darauf hin, dass das Centro Privatgelände sei und die Vermietung der Verkaufsfläche über die Düsseldorfer Vertretung des Centro-Eigentümers Unibail-Rodamco-Westfield erfolge. Das Management in Oberhausen habe deshalb nichts mit der Entscheidung zu tun, Ladenfläche an die Bundeswehr zu vermieten. Weiter wolle man nichts zu dem Vorfall sagen.

Julian Kalcher, Sprecher von Unibail-Rodamco-Westfield, erklärt die Entscheidung für die Vermietung der Ladenfläche damit, dass die „Karrierelounge der Bundeswehr“ in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich in den „Pasing Arcaden“ in München angeboten wurde. Kalcher betont die Vorteile des Stores: „Die Bundeswehr stellt sich als vielfältiger Arbeitgeber vor und informiert Interessierte über verschiedene Karrierewege.“ Zudem gibt er an, dass der Zeitraum für das Info-Angebot der Bundeswehr nicht im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehe. Die Termine seien schon lange vorher festgelegt worden.

Fakt ist: Da das Centro auf einem privaten Grundstück steht, muss der Eigentümer rein rechtlich gesehen keine Demonstrationen auf seinem Grundstück dulden.