Oberhausen. Um unabhängig von Russland zu werden, solle Deutschland wieder mehr Atomkraftwerke in Betrieb nehmen, sagt CDU-Landtagskandidat Wilhelm Hausmann.
Oberhausens CDU-Chef Wilhelm Hausmann plädiert dafür, den in Deutschland beschlossenen Atomausstieg wieder rückgängig zu machen. Er fordert nicht nur, die letzten drei noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke länger als geplant laufenzulassen, sondern auch, bereits stillgelegte Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen – für weitere fünf Jahre.
Derzeit liefern noch drei Anlagen Strom aus Kernenergie: Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2. Spätestens zum 31. Dezember 2022 sollen sie heruntergefahren werden. So hatte es die Politik parteiübergreifend im Jahr 2011 beschlossen. Für Hausmann ist dagegen „ein Weiterbetrieb von sechs Reaktoren durchaus möglich“. Grund ist der Wunsch, mit Kernkraft unabhängiger von Russland zu werden.
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Strom- und Gaspreise werden teurer, ein Ende der Preisspirale sei nicht abzusehen, erklärt Hausmann in einer aktuellen Pressemitteilung. Erst in der vergangenen Woche hatte die Energieversorgung Oberhausen angekündigt, die Preise zu erhöhen. Nach Meinung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Ruhr (MIT), deren Vorsitzender Hausmann ist, „müssen deshalb jetzt endlich alle Option auf den Tisch, um zu prüfen, wie wir unsere Abhängigkeit von Russland verringern können“. Dazu zähle eben auch der Weiterbetrieb von Kernkraftwerken.
Gleichzeitig plädiert der Landtagsabgeordnete und Kandidat für die anstehende Landtagswahl am 15. Mai dafür, „dass ein Teil der Gewinne, die daraus resultieren, in den schnelleren Aufbau regenerativer Energien fließen“. Hausmanns Rechnung: „Wenn wir sechs Kernkraftwerke weiterlaufen lassen, könnten wir mehr als zwei Drittel der Verstromung durch Gas ersetzen. Dies wäre außerdem ein enormer Beitrag gegen den Klimawandel, weil wir unsere CO2-Emissionen erheblich reduzieren würden.“