Oberhausen. Der Ostermarkt in Oberhausen lockt am Samstag trotz winterlichen Wetters Besucher auf den Altmarkt. Das hatten die Stände zu bieten.
Die Steaks liegen noch im Supermarkt. Dabei ist der Grill schon blitzeblank geputzt. „Ja, wir sind eigentlich vorbereitet und haben das gute Stück in diesem Jahr schon benutzt“, sagt Peter Berger und visiert beim Ostermarkt in der Innenstadt von Oberhausen eine schicke Grillschürze an. Auf den Stoffstücken steht für Krimi-Freunde „Bratort“ und „Frau mit Grill sucht Mann mit Kohle“ fürs Zwischenmenschliche.
Das Problem für den Hobby-Griller, der mit der Familie das Frühlingsfest in der Innenstadt besucht - und am Verkaufsstand mit Hobby-Zubehör stoppt: Der Frühling fehlt! Kaum stöbert er am Samstag über den Altmarkt durch das erwärmende Allerlei aus Ostergeschenken, rieseln prompt die Schneeflocken.
Frühlingsfest: Besucher fragen im Schneegestöber nach Glühwein
„Wo ist noch gleich der Glühweinstand?“, ruft ein Witzbold seinen Freunden hinterher, während sich an der Siegessäule tapfere Musiker mit Blasinstrumenten zumindest die Lippen aufwärmen.
Ja, es hätte sicher mehr Zuspruch an diesem Samstagmittag sein können. Aber sie nehmen es, wie es ist - und eben auch mit Humor. Kaum zu glauben: Das fünftägige Frühlingsfest, wovon der Ostermarkt ein Teil ist, stellten die Macher noch bei T-Shirt-Temperaturen vor.
„Besser Schnee als Regen“, meinen sie an den 40 Ständen mit Zweckoptimismus. Die feine Handwerker-Auswahl schmiegt sich an den Wochenmarkt, der vom Altmarkt auf die Marktstraße überleitet, wo Kinder in dicken Anoraks auf der Kindereisenbahn johlen und der Geruch von gebrannten Mandeln in der Luft liegt.
Und mit ein bisschen Magie schaffen sie es immerhin, am späteren Samstag dann doch noch etwas Sonne herbeizuzaubern. Vielleicht liegt es an Stefan Lüpges und seinen handgefertigten Unikaten aus Birkenholz.
Frühlingsfest: Kleine Holzburgen verschwinden wie von Geisterhand
Auf kleinen Holzscheiden hat der Kunsthandwerker kleine Burgen geschnitzt, die mit einem Handgriff und etwas Schub sogar im Holzklotz verschwinden können. „Für die Holzschnitte benutze ich eine Elektro-Laubsäge und habe viel Geduld“, sagt Lüpges. „Alles andere ist pure Magie.“ Kein Wunder, dass der Mann aus Bellingen bei Koblenz nicht alle Kniffe der Herstellung verrät. Seine Miniaturkunstwerke heißen: Zauberburgen.
Ein wenig weiter ziehen einige sich silberne Ringe mit über ihre Finger. Sie probieren kariert verzierte Schals an. Und bringen auch den Vierbeinern etwas fürs Osternest mit - bunte Leinen sind gefragt.
Eine Flasche Wein für das heimische Wohnzimmer geht immer. Andere arbeiten sich an den Korken ab. „Die Tasche hat was!“, sagen zwei jüngere Frauen, während sie mit ihren Blicken die Auslage scannen. Dort liegt alles, dessen Material für Weinfreunde eher eine Geschicklichkeitsübung ist. Kork-Uhren, Kork-Geldbörse, Kork-Frühstücksbrettchen. In Gedanken hört man ein lautes: „Plogggg!
„Nein, nein! Kein Ostergeschenk, das habe ich mir selber gegönnt“, sagt eine Frau nebenan noch eilig zur eingekauften Umhängekette. „Und ein holländisches Fischbrötchen muss auch sein.“ Da ist der Schnee schon wieder vergessen. Und am Sonntag hat sich die Sonne dann auch wieder öfter blicken lassen.
>>> Kleines Programm flankiert Frühlingsfest und Ostermarkt
Veranstaltet wurde das österliche Frühlingswochenende vom City-O-Management und der Agentur Sportmanagement MZ Sensitive von Marlo Zurhausen. Am Sonntag öffneten die Innenstadt-Geschäfte.
40 Händler mit Artikeln aus Kunst und Handwerk machten am Samstag und Sonntag auf dem Altmarkt beim Ostermarkt mit. Dazu hatten die Veranstalter ein kleines Begleitprogramm angekündigt - sonntags mit Einradfahrern und Wissenschaftsshow.