Oberhausen/Duisburg. Mit zwei Küchenmessern sollen eine Frau und ihr Sohn einen 61-Jährigen attackiert haben. 48 Stiche treffen das Opfer. Der 61-Jährige verblutet.

Eine 64-Jährige und ihr mittlerweile 32-jähriger Sohn müssen sich ab der kommenden Woche vor dem Duisburger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlich begangenen Totschlag vor. Sie sollen am 16. September des vergangenen Jahres einen 61-Jährigen, Ehemann der Frau und Vater des 32-Jährigen, in der gemeinsamen Wohnung der Eheleute in Osterfeld erstochen haben.

Zwischen den dreien war es am Tattag gegen 19.30 Uhr zum Streit gekommen, der dann eskalierte. Mutter und Sohn sollen dann zu zwei Küchenmessern mit einer Klingenlänge von 7,5 beziehungsweise 20 Zentimetern gegriffen haben und den 61-Jährigen attackiert haben. Laut Anklage trafen insgesamt 48 vielfach tiefe Stiche das Opfer, allein 23 davon gingen in Kopf, Hals und Nacken. Auch an der Schulter, am Rücken und an den Armen wurde der 61-Jährige getroffen. Das Opfer verblutete schließlich in der Wohnung.

Polizei nimmt Tatverdächtige fest - sie sitzen in Untersuchungshaft

Die beiden Tatverdächtigen wurden von der Polizei festgenommen. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Warum es zu der Auseinandersetzung kam, ist bislang unklar geblieben. Mutter und Sohn haben zu den Tatvorwürfen oder zu einem möglichen Motiv noch keine konkreten Angaben gemacht. Die Eheleute lebten zwar noch unter einem Dach, aber getrennt voneinander.

Wie erst später bekannt wurde, gab es dreieinhalb Monate nach der Tat in dem Haus mit mehreren Wohneinheiten einen weiteren Polizeieinsatz. Zwei ebenfalls dort lebende Töchter der Eheleute waren aneinander geraten. Eine 33-Jährige hatte ihre 43-jährige Schwester dann mit einem Messer angegriffen. Die mutmaßliche Täterin saß zunächst ebenfalls in Untersuchungshaft, befindet sich aber seit Anfang des Jahres in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung.

Für den Prozess gegen Mutter und Sohn sind zunächst elf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte Ende Mai fallen. Die Ermittlungen gegen eine der beiden Töchter dauern laut Staatsanwaltschaft an. Sie befänden sich aber auf der Zielgeraden. In diesem Fall gingen die Ermittler von einem versuchten Mord aus.