Oberhausen. Die Tochter in Haft? Eine Geldübergabe bis 18 Uhr? Ein Sparkassen-Mitarbeiter in Oberhausen wird stutzig, als ihm das eine ältere Kundin erzählt.
Ein aufmerksamer Sparkassenmitarbeiter hat eine Frau in Oberhausen zusammen mit der Polizei vor einem dreisten Betrug geschützt.
Am Dienstag, 15. Februar, wollte die ältere Dame bei dem Oberhausener Sparkassenmitarbeiter – am Schalter ihrer Filiale – einen hohen Geldbetrag abheben. Zögerlich erklärte sie dem für diese Situationen besonders geschulten Angestellten, das Geld für ihre Tochter zu benötigen – um sie aus der Untersuchungshaft zu befreien.
Der Mitarbeiter sah seine Vermutung bestätigt, dass seine Kundin dreisten Betrügern aufgesessen war. Die Sparkasse alarmierte die Polizei. Die Seniorin erklärte den Beamten, dass sie kurz zuvor von der Polizei in Freiburg (Baden-Württemberg) angerufen worden sei. Der angebliche Polizist habe ihr erklärt, dass ihre in Freiburg lebende Tochter einen Autounfall verursacht habe, bei dem eine andere Verkehrsteilnehmerin ums Leben gekommen sei.
Kaution in Höhe von mehreren zehntausend Euro
Die Tochter sei festgenommen worden und könne erst nach Bezahlung einer Kaution in Höhe von mehreren zehntausend Euro freikommen. Die Zahlung sei bis 18 Uhr fällig und sie solle nun sofort das Geld abholen, so die Seniorin.
Die Polizisten klärten die Seniorin an Ort und Stelle über den Betrugsversuch auf. Wie der Fall im Detail weiterlief, können die Fahnder aus polizeitaktischen Gründen nicht berichten, hieß es auf Anfrage unserer Redaktion. Der Betrug an der alten Dame konnte aber auf jeden Fall verhindert werden, wobei die Polizei besonders das entschlossene Handeln des für so einen Fall gut geschulten Sparkassen-Mitarbeiters lobt.