Oberhausen. Ein Friedensdorf-Team kümmert sich momentan in Afghanistan um kranke Kinder. Für eine Behandlung in Deutschland sind mehr Krankenbetten nötig.
Ein Friedensdorf-Team aus Oberhausen sichtet zurzeit in Afghanistan kranke und verletzte Kinder, die dringend medizinische Hilfe benötigen. Die Helferinnen und Helfer vor Ort schildern die Lage als dramatisch.
Gemeinsam mit dem Afghanischen Roten Halbmond befindet sich das Team des Friedensdorfes zurzeit in der afghanischen Hauptstadt Kabul. „In den letzten Tagen hat das Team bereits mehr als 1300 Kinder gesehen und in den kommenden Tagen werden schätzungsweise 300 bis 400 Kinder pro Tag hinzukommen“, beschreiben die Friedensdorf-Helfer die angespannte Situation.
Friedensdorf in Kabul: "Situation vor Ort ist erschreckend"
Ein Großteil der dem Friedensdorf durch Krankenhäuser zur Verfügung gestellten Plätze sei bereits an Kinder vergeben, die in ihrer Heimat keine Chance auf ein gesundes Leben haben.
Daher werden für die Hilfsmission dringend weitere Krankenhäuser in Deutschland gesucht, die sich zu einer Aufnahme eines Kindes bereit erklären. Die Situation vor Ort sei erschreckend. Viele Kinder bräuchten dringend Hilfe.
Der Journalist Jan Jessen begleitet mit den Friedensdorf-Mitarbeiterinnen Birgit Hellmuth und Claudia Peppmüller den Hilfseinsatz. Jessen zählt immer mehr Familien, die ihre Kinder dem Friedensdorf International vor Ort vorstellen.
Friedensdorf in Kabul: "Manche Kinder kommen ohne Schuhe"
Jessen: „Ihr Anblick erzählt viel über die Lage jenseits der Hauptstadt. Viele Kinder sind abgemagert. Manche kommen ohne Schuhe an. Kinder werden gebracht, die in Deutschland mindestens auf normalen Krankenhausstationen betreut würden, wenn nicht auf Intensivstationen, die aber hier zu Hause liegen und deren Verbände vor Dreck starren.“
Der Journalist berichtet von Kindern, die unter fürchterlichen Schmerzen leiden, denen aber nicht einmal das Medikament Paracetamol zur Verfügung steht. Bereits in ihrer Jahresbilanz hatte das Friedensdorf auf die schwierige Lage in Afghanistan aufmerksam gemacht.