Oberhausen. Die Tuningszene nutzt Oberhausen offenbar immer öfter als Treffpunkt für illegale Rennen. Die Polizei hat mehrere Täter rund um Neujahr gestoppt.

Die Polizei Oberhausen hat zum Jahresauftakt im Stadtgebiet mehrere illegale Autorennen gestoppt. Offenbar hatten die beteiligten Fahrer diese Rennen als nächtlichen „Partyspaß“ rund um den Jahreswechsel gestartet.

Das neue Jahr 2022 ist erst wenige Minuten alt, als ein 21-jähriger Mann aus Schwerte in Oberhausen bereits seinen Führerschein und dazu auch noch sein Auto verliert. Tatort ist das Bero-Zentrum an der Concordiastraße, das ja immer wieder zum Treffpunkt der Tuner- und Raserszene aus der gesamten Region wird.

Eine Streifenwagenbesatzung beobachtet den Fahrer, als er mit stark überhöhter Geschwindigkeit in seinem VW Golf durch das Parkhaus des Einkaufscenters rast. Dabei ist er nicht ohne Publikum unterwegs: Etwa 100 „möglicherweise der Tuning-Szene zuzurechnende Personen“, so die Polizeipressestelle, hätten sich teilweise mit und teilweise ohne Auto ebenfalls in dem Parkhaus aufgehalten. Wegen des Verdachts auf Teilnahme an einem illegalen Beschleunigungsrennen kontrollieren die Polizisten den Raser und beschlagnahmen dann den Führerschein und das Auto des Deutschen.

180-Grad-Drehung mit quietschenden Reifen

Fast auf die Minute genau 24 Stunden später, also am Sonntag, 2. Januar, kurz nach Mitternacht, lösen erneut Autoraser einen Polizeieinsatz in dem Parkhaus an der Concordiastraße aus. Anwohner beschweren sich über laute Motorengeräusche und quietschende Reifen mitten in der Nacht. Auf dem Oberdeck des Parkhauses sehen die alarmierten Polizisten dann geradezu filmreife, lebensgefährliche Szenen: einen Essener BMW, der erst stark beschleunigt und sich dann kurz vor einer Mauer mit laut quietschenden Reifen um 180 Grad dreht, um daraufhin sofort wieder stark zu beschleunigen.

In dieser Nacht halten sich etwa 200 Personen mit ihren Autos in dem Parkhaus auf. Wieder handelt es sich offenbar um ein Treffen der Tuning-Szene. Die Polizisten kontrollieren den in Essen wohnenden Deutschen, dessen Führerschein und Auto sie ebenfalls wegen des Verdachts auf Teilnahme an einem illegalen Rennen sicherstellen.

Tatort: Bahnhofstraße – rasante Fahrmanöver in der Fußgängerzone

Die Fußgängerzone der nächtlichen Bahnhofstraße in Sterkrade ist zu Silvester als Strecke für ein illegales Autorennen genutzt worden – die Polizei hat den Tatverdächtigen gefasst.
Die Fußgängerzone der nächtlichen Bahnhofstraße in Sterkrade ist zu Silvester als Strecke für ein illegales Autorennen genutzt worden – die Polizei hat den Tatverdächtigen gefasst. © FFS | Kerstin Bögeholz

Doch damit nicht genug illegale Raserei rund um den Jahreswechsel in Oberhausen: Schon in der Silvesternacht, noch am 31. Dezember, alarmieren Anwohner die Polizei, weil ein dunkler BMW mit laut aufheulendem Motor, mit rasanten Fahrmanövern inklusive zwischenzeitlicher Vollbremsungen durch die Sterkrader Fußgängerzone rast. Tatort: die Bahnhofstraße gegen 21.30 Uhr.

Führerschein und Auto sichergestellt

Die Polizei rückt nach diesen Hinweisen sofort aus und findet auf der Bahnhofstraße einen geparkten BMW, in dessen Nähe sich zwei Syrer (19 und 20 Jahre alt) aufhalten. Bei der Kontrolle meldet sich ein Zeuge, der den 20-Jährigen als jenen Fahrer identifiziert, der kurz zuvor mit dem BMW über die Bahnhofstraße gerast sei und damit Verkehrsstraftaten begangen hat. Der 19-Jährige ist dabei nach den Ermittlungen sein Beifahrer. Mehrere andere Zeugen bestätigen den Verdacht der Teilnahme an einem illegalen Rennen – das Ergebnis: Auch in diesem Fall werden der Führerschein und das Auto des Rasers sichergestellt.