Oberhausen. In der vergangenen Woche haben die Oberhausener Arztpraxen beim Impftempo aufgeholt – und die Zahl der Impfungen deutlich erhöht.

Die Ärzte und ihre Teams wissen, was die Stunde geschlagen hat: Die Oberhausener Praxen haben ihr Impftempo deutlich erhöht und holen im Vergleich zu den Impfleistungen der niedergelassenen Ärzte in den Großstädten der Umgebung auf.

In der 48. Kalenderwoche, also vom 29. November bis zum 5. Dezember, absolvierten die hiesigen Praxisteams nach Angaben der Oberhausener Kassenärztlichen Vereinigung (KV) exakt 10.378 lmpfungen – das sind 1428 pro Kalendertag. Die Duisburger zählten 16.424 Impfungen in den Arztpraxen, die Düsseldorfer 27.273. Gemessen an der Bevölkerungszahl lauten die Quoten demnach für Oberhausen 4,9 Prozent, für Duisburg 3,3 Prozent und für Düsseldorf 4,4 Prozent.

Von der 40. bis zur 47. Kalenderwoche, seit Schließung der städtischen Impfzentren in NRW von Anfang Oktober bis 27. November, zeigten dagegen die Praxen in Oberhausen im Vergleich zu anderen rheinländischen Großstädten unterdurchschnittliche Impfleistungen.

Kassenärztliche Vereinigung: Mehr Respekt für Praxisteams notwendig

Dr. Stephan Becker, Sprecher der KV in Oberhausen, freut sich über die gestartete Aufholjagd seiner Kollegen und Kolleginnen im Stadtgebiet. „Objektiv liegt Oberhausen bei diesen Zahlen bezogen auf die Einwohnerzahlen jetzt nicht hinten, sondern vorne. Und auch im Vergleich zu den Spitzenzeiten, als in der Jürissen-Halle 1000 Impfungen (bis zu 1200) täglich verabreicht wurden, liegen die Praxen gut im Rennen mit diesen Wochenzahlen.“

Dr. med. Stephan Becker.
Dr. med. Stephan Becker. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Gleichzeitig wirbt Becker darum, dass sich noch mehr Praxen an der Impfkampagne beteiligen. Schließlich arbeiten in Oberhausen 116 Hausärzte und 110 Fachärzte, aber noch immer macht nur ein kleinerer Teil der Praxen mit. „In den Praxen versuchen wir, zu machen was machbar ist. Mitmacher sind immer willkommen, beispielsweise auch Zahnärzte. Was wir uns wirklich wünschen, ist mehr Respekt vor der Arbeit der Praxisteams, die sich auch in einer Corona-Prämie für unsere Medizinischen Fachangestellten (Arzthelferinnen) niederschlägt.“

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein weist im Übrigen darauf hin, dass die Arztpraxen eine Rekord-Impfwoche hingelegt haben: In der vergangenen Woche haben die nordrheinischen Praxen über 540.000 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Impfaktionen in diesem Jahr.