Oberhausen. Ehrenamtliche Arbeit ist nicht selbstverständlich: Darum würdigt der Verein „Oberhausen hilft“ eine komplette Familie - auch für ihre Fluthilfe.

Wer ehrenamtlich anpackt, erwartet normalerweise keinen Lohn: Diakon und Polizei-Seelsorger Bernd Malecki durfte trotzdem einen kleinen Schatz entgegennehmen. Bei der stabilen Holzkiste, mit Leckereien gefüllt, geht es auch weniger um den Inhalt, sondern um die Aussage.

Die "Schatzkiste" ist nämlich eine Auszeichnung, die der Verein „Oberhausen hilft“ für besonderes Engagement vergibt. Bereits zum dritten Mal. Denn: Malecki war zuletzt ehrenamtlich als Notfallseelsorger auch im Flutgebiet unterwegs.

Die Schatulle ist bunt bemalt und wurde von Jugendlichen der Kurbel Oberhausen in Kleinstarbeit gefertigt. Für den Polizei-Seelsorger sicher eine besondere Auszeichnung, doch sie ist nicht nur für eine Person gedacht.

Ehrenamt: Komplette Familie hilft in ihrer Freizeit

„Mit dem Preis würdigt ‚Oberhausen hilft‘ das ehrenamtliche Engagement der kompletten Familie Malecki“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Heitzer, der gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden André auf der Heiden die Überraschungsbox überreichte.

Dass dies nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt der Blick auf den Wirkungskreis der Familie. Ehefrau Ulrike arbeitet unter anderem ehrenamtlich im Hospiz "Möwennest" in Osterfeld. Zudem ist sie Gastgeberin beim Oberhausener Jugendaustausch "Multi". Auch Sohn Maurice hilft als "Multi"-Teilnehmer Gästen aus fremden Ländern, sich bei ihrem Besuch in Oberhausen zu orientieren und knüpft so Kontakte.

Tochter Miriam ist "Multi"-Multiplikatorin - das bedeutet: Sie gehört zum Planungsteam der Jugendbegegnung. Außerdem half sie während des Corona-Lockdowns mit, Familien und Hilfsbedürftige zu unterstützen. Vom Hund ausführen bis zum Einkauf im Supermarkt. Die zweite, jüngere Tochter Anna wirkt ehrenamtlich bei den Pfadfindern.

Zwischen Seelsorger und Busfahrer für internationale Gäste

Seelsorger Bernd Malecki besitzt im Hauptberuf bei der Polizei den Status eines externen Mitarbeiters, wirkt aber in besonderen Situation wie ein Kollege. Malecki begleitet Beamte, ist Ansprechpartner in Krisensituationen. Hilft Polizisten und Opfern, etwa nach schweren Unfällen.

Ehrenamtlich plante Malecki beim Jugendaustausch "Multi" zudem Reisegruppen in Partnerländern wie Peru und fährt "Multi"-Gäste mit dem Bus auch persönlich zu ihren Treffpunkten.