Oberhausen. Wegen der Brandverletzungen können sie teils die Augen nicht mehr schließen. Die Rettung für Kinder aus Usbekistan: das Friedensdorf Oberhausen.

Beim Friedensdorf Oberhausen geht die Hilfe für Kinder aus Usbekistan weiter: Mit dem zweiten Hilfseinsatz für usbekische Kinder in diesem Jahr, sind diesmal sechs neue Patientinnen und Patienten per Linienflug in Frankfurt am Main angekommen. Begleitet wurden sie von der usbekischen Partnerorganisation „Soglom avlod uchun“. Normalerweise nehmen die Kinder aus Usbekistan diese lange Reise mit afghanischen, tadschikischen und kirgisischen Kindern im Rahmen eines Charterfluges auf sich. Doch dies war aufgrund der Corona-Pandemie und zuletzt auch wegen der Ereignisse in Afghanistan nicht möglich.

Unter den Neuankömmlingen sind sowohl Kinder, die hier eine wichtige Weiterbehandlung erhalten, als auch Kinder, die zum ersten Mal ins Friedensdorf gekommen sind. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie haben starke Verbrennungen erlitten, die meist schon länger zurückliegen. Die schlecht verheilten Narben schränken nun ihre Bewegungen ein und beeinträchtigen ihre Lebensqualität. Beispielsweise hat Ozodbek mit vier Jahren bei einem Autounfall schwere Verbrennungen im Gesicht davongetragen. Heute ist er acht Jahre alt und kann seitdem aufgrund der mangelnden Versorgung in seinem Heimatland sein linkes Auge nicht mehr schließen. In Deutschland erwartet ihn nun endlich die notwendige Behandlung.

Schwere Verbrennungen im Gesicht

Der fünfjährige Sarafroz ist bereits zum zweiten Mal im Friedensdorf. Mit nur einem Jahr hat er sich im Schlaf schwere Verbrennungen zugezogen, als das Haus seiner Eltern durch eine umgefallene Paraffin-Lampe plötzlich in Flammen stand. Auch seine Narben sind damals so schlecht verheilt, dass er Augen und Mund nicht mehr richtig schließen konnte. Bei seiner ersten Behandlung in Deutschland konnte bereits die Funktion seines Mundes wiederhergestellt werden – jetzt folgt die Weiterbehandlung seiner Augen.

Am 16. September kehrten im Gegenzug sieben Kinder in ihre Heimat Usbekistan zurück, die ihre medizinische Behandlung bereits hinter sich haben. Zu den glücklichen Heimkehrern gehört auch der siebenjährige Sanjarbek. Auch er hat in seiner Heimat schwere Verbrennungen erlitten, weshalb unter anderem die Beweglichkeit seiner rechten Hand stark eingeschränkt war. Sanjarbek kam mit dem letzten Usbekistan-Hilfsflug im Mai 2021 nach Deutschland.

Ende Juli konnten der Chirurg Dr. Heinz Grunwald und sein Team mit der Operation die Narbenstränge erfolgreich lösen. Nach der Operation erhielt Sanjarbek regelmäßig Physiotherapie. Jetzt kehrte er gemeinsam mit sechs anderen Kindern in seine Heimat zurück und kann seiner Familie endlich zeigen, dass er wieder alle Finger einzeln bewegen kann.

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