Oberhausen. In der Remise der Burg Vondern rezitiert Heribert Knapp unbekannte Lyrik von Günter Grass – und Gitarrist Thomas Hanz macht ihm mit Tango Beine.

Günter Grass meint man ja zu kennen: den Blechtrommler, den Nobelpreisträger, nicht zuletzt den volltönenden SPD-Wahlkämpfer. Doch die Sonntagsmatinee am 19. September um 11 Uhr in der Remise von Burg Vondern präsentiert mit dem Duo-Programm „Tango Nocturno“ weniger bekannte Seiten des Danzigers und Wahl-Lübeckers.

Dem Tango verfallen: Gitarrist Thomas Hanz, hier mit Sonnica Yepes, der Stimme von „Un Tango mas“.
Dem Tango verfallen: Gitarrist Thomas Hanz, hier mit Sonnica Yepes, der Stimme von „Un Tango mas“. © FFS | Matthias Graben

In ihrem literarisch-musikalischen Porträt von Günter Grass (1927 bis 2015) geben Heribert Knapp als Rezitator und Thomas Hanz als Gitarrist Einblicke in das vielgestaltige Werk. Eine Entdeckung verspricht die teils unbekannte Lyrik des Nobelpreisträgers von 1999, in der er alltägliche, biografische und politische Eindrücke mit philosophischer Nachdenklichkeit reflektiert.

Überraschend dürften die Ambitionen des Dichters als Tänzer sein, der den Tango liebte. Hier setzt der Gitarrist Thomas Hanz an, der den literarischen Vortrag musikalisch mit Tangomelodien, aber auch mit eigenen Kompositionen sowie Werken von Johann Sebastian Bach, Isaac Albeniz und John Williams begleitet.

Der „traurige Gedanke, den man tanzen kann“

Heribert Knapp ist bekannt durch seine ebenso kenntnisreichen wie launigen kulturhistorischen Vorträge. Thomas Hanz wirkt vielseitig als Gitarrist, Komponist, Musikpädagoge und Festival-Leiter. Nicht zuletzt kultivierte er als Gitarrist des Quintetts „Un Tango mas“ hierzulande die Passion für den „traurigen Gedanken, den man tanzen kann“.

Karten kosten 15 Euro, Vorbestellungen unter 0208 – 634 99 634 (auch Anrufbeantworter) oder per Mail an w.passgang@burg-vondern.de