Oberhausen. Mit Schneeflocken und Schlager begrüßen die Oberhausener in der Innenstadt und im Centro das neue Jahr. Silvestersausen auf dem Altmarkt, im Theater und an der Promenade sind gut gesucht.
Es ist gute Tradition, mit seinem Partner innig ins neue Jahr zu feiern. Beste Wünsche. Ein Schmatzer für den Neustart. Da tanzt der Song, den das Adiamo im Centro direkt nach dem Jahreswechsel wählt, bei der netten Zweisamkeit ein wenig aus der Reihe: „Du hast mich tausendmal belogen!”
Doch die Zeilen von Schlagersängerin Andrea Berg legen die Gäste im proppenvollen Tanztempel an der Promenade nicht auf die Goldwaage. Dafür sind alle viel zu sehr beschäftigt, sich schnell Richtung Balkon zu drängen, um ein paar hastige Blicke auf das Feuerwerk zu erhaschen. „Auf Wiedersehen 2009! Willkommen 2010!” Der Start ins neue Jahr erfolgt mit einigen Erinnerungen. „Vor zehn Jahren haben wir das letzte Mal auf der Promenade gefeiert”, erinnert sich Martha Rockalek aus Essen. „Das wird bei uns zur guten Tradition.” Wünsche für das neue Jahr sind vorhanden, aber Verschlusssache. „Die verrate ich nicht!”
Auf dem Altmarkt in der Innenstadt lässt man sich schon eher in die Karten schauen. „Ich wünsche mir eine warme Jacke”, sagt Jennifer Röber. Die praktische Variante auf der Wunschliste macht durchaus Sinn. Von den hitzigen Räumen der Kultur-Kneipe geht es auf den fröstelnden Altmarkt. Da ist eine passende Garderobe nötig. Doch Alternativen warten an jeder Ecke. Einige Silvesterfreunde schließen enge Freundschaft mit den Heizpilzen. Andere übernehmen selbst die Initiative und tanzen die Kälte einfach weg. Kein Wunder. Schließlich befeuern die Bands „Mr. Moet Money Man” und „Tina rockt” den Marktplatz. Lichterketten leuchten. Tannenbäume aus der Weihnachtskulisse sorgen für ein festliches Ambiente. Der Ruf ins Freie funktioniert. Schon weit vor Mitternacht werden auf dem Altmarkt die Stehplätze knapp.
Auch im Gdanska passiert einiges: Die gute Grundlage für eine rauschende Nacht wird hier zeitig realisiert. „Dinner mit Bratkartoffeln” kann man durchaus wörtlich nehmen, obgleich es sich eigentlich um ein Stück des Atelier Theaters handelt. Mit Schwung geht es beim Jazz Karussell gen Mitternacht. Eva Kurowski betört mit ihrer Stimme. Sänger Seyta legt nach dem Glockenschlag mit peppigen Songs nach. Siehe da: 2010 geht musikalisch sofort in die Vollen.
In die Vollen muss auf dem Weg Richtung Theater auch der Räumdienst gehen. Schneeflocken pudern das Stadtbild. Den Kaltstart nimmt man dem neuen Jahrzehnt aber nicht krumm. Knaller gibt es reichlich. Die zündende Idee gelingt hier durch ein eigenes Feuerwerk.
Im Falstaff blicken die Tanzfreunde schon wieder zurück. „Wie nennen wir eigentlich das vergangene Jahrzehnt? Sind das etwa die Nuller?” Antworten sind in diesem Fall zweitrangig. Die Tanzfläche wird von Pärchen belagert. Andrea Berg wird hier nicht gespielt.