Oberhausen. Die Pflegeberufe leisten in der Corona-Pandemie eine besonders intensive Arbeit. Ein Aktionstag macht darauf aufmerksam.

Wenige Monate vor der Bundestagswahl haben Beschäftigte aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen den Druck auf die Politik erhöht. Mit einem bundesweiten Aktionstag zum Internationalen Tag der Pflegenden am Mittwoch, 12. Mai, haben sie ihren Forderungen nach einer bedarfsgerechten Personalausstattung und flächendeckend angemessener Bezahlung Nachdruck verleihen.

Das berichtet die Gewerkschaft Verdi in einer aktuellen Mitteilung. „Es müssen dringend die richtigen Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen in der Pandemie für das Gesundheitswesen gezogen werden. Die bisherigen Beschlüsse sind völlig unzureichend, von Entlastung ist im Betrieb nichts zu spüren – im Gegenteil“, sagt Björn Jadzinski aus dem Verdi-Bezirk Ruhr-West.

„Minister spielt auf Zeit“

Bei den Aktionen zeigten Beschäftigte der Gesundheitspolitik deshalb die „rote Karte“. Auch in Osterfeld haben Verdi-Mitglieder dabei deutlich gemacht, dass sie schnelle und wirksame Schritte in Richtung besserer Arbeitsbedingungen erwarten. „Die Pflegekräfte brauchen jetzt das Signal, dass sich die Bedingungen schnellstmöglich und dauerhaft verbessern. Doch der Bundesgesundheitsminister spielt weiter auf Zeit“, heißt es von der Gewerkschaft.

So habe Jens Spahn (CDU) zuletzt zwar etliche Gesetzesinitiativen vorgelegt, an den entscheidenden Stellen blieben diese jedoch weit hinter dem Notwendigen zurück, meint die Gewerkschaft Verdi. Weder in der Kranken- noch in der Altenpflege würden bedarfsgerechte und bundesweit einheitliche Personalvorgaben schnell auf den Weg gebracht. Björn Jadzinski: „Damit der von Spahn vorgelegte Entwurf zur tariflichen Bezahlung in der Altenpflege nicht nur gut klingt, sondern tatsächlich das Problem löst, muss erheblich nachgebessert werden.“