Oberhausen. Der Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes sieht Ausgangssperren vor bei Inzidenzen über 100. Was die Oberhausener Stadtspitze dazu sagt.
Steigt die Corona-Inzidenz über 100, sollen in den betroffenen Städten künftig automatisch nächtliche Ausgangssperren in Kraft treten. So sieht es das neue Infektionsschutzgesetz vor, das Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits vorgestellt hat, aber noch von Bundestag und -rat bestätigt werden muss. Mit einem Inzidenzwert von aktuell knapp 140 (Stand: 14. April) wäre also auch Oberhausen betroffen, von 21 bis 5 Uhr dürfte niemand ohne triftigen Grund draußen unterwegs sein.
Oberbürgermeister Daniel Schranz unterstützt den Vorschlag Merkels ausdrücklich. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen und ich glaube, das verstehen die meisten Menschen auch.“ Schranz verweist auf die weiter steigende Zahl der Corona-Todesopfer. „Und aus den Krankenhäusern erreichen uns Hilferufe.“ Die Zahl der Intensivpatienten steigt.
Oberhausen hat Erfahrung mit nächtlicher Ausgangssperre
Oberhausen hat Erfahrung mit Ausgangsbeschränkungen. Im Dezember, als der Inzidenzwert über 340 lag, trat sie erstmals in Kraft. „Die Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt haben die Ausgangssperre mit überwältigender Mehrheit akzeptiert und gemeinsam das Ruder herumgerissen. Das schaffen wir auch ein weiteres Mal“, meint Schranz.
Zustimmung bekommen Merkel und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auch von Oberhausens Krisenstabsleiter Michael Jehn. „Die Fallzahlen steigen, die schweren Verläufe nehmen zu. Seit Beginn der Osterferien hat sich die Anzahl der Krankenhauspatienten verdoppelt und die Zahl der zu Beatmenden verdreifacht.“ Das seien Alarmsignale, „die uns zwingen, auch über Ausgangssperren nachzudenken, die ja nicht nur das Treffen im Park verhindern, sondern auch den Besuch im privaten Bereich.“ Das Virus übertrage sich einzig und allein durch die Kontakte miteinander, „deswegen müssen wir genau dort ansetzen“.