Oberhausen. Die Kirchen in Oberhausen appellieren in ihrem Grußwort zu Ostern: Nehmt mehr Rücksicht aufeinander. Ihre Worte machen Mut und geben Hoffnung.

Zum zweiten Mal in Folge werden die Menschen in Oberhausen auch in diesem Jahr auf ihr gewohntes Osterfest verzichten müssen. Der gut besuchte Gottesdienst in der Kirche, das gemeinsame Kaffeetrinken mit Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln und engen Freunden, das gesellige Beisammensein am Osterfeuer, die gemeinsame Ostereier-Suche im Stadtpark: All das nimmt uns auch in diesem Jahr die anhaltende Corona-Pandemie. Um unsere Liebsten zu schützen müssen wir weiterhin Abstand halten und uns an die strengen Hygieneregeln halten.

Es ist Tradition: zwei Mal im Jahr, zu Ostern und Weihnachten, wenden sich die katholische und die evangelische Kirche in Oberhausen in einem Grußwort an Sie, liebe Leserinnen und Leser. Stadtdechant Peter Fabritz als Oberhaupt der katholischen Kirche in der Stadt und der evangelische Superintendent Joachim Deterding finden gerade in diesen schwierigen Zeiten tröstende, aber auch mutmachende Worte:

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Leben ist stärker als der Tod. Das ist in wenigen Worten ausgedrückt die Botschaft von Ostern: Gott hat den Tod besiegt, weil er will, dass wir leben. Das ist in den herausfordernden Zeiten einer Pandemie ein großer Trost für uns, eine Hoffnung, die uns trägt. Krankheit, Elend, Leiden und Tod werden nicht das letzte Wort haben – am Ende wird sich das Leben durchsetzen.

Corona lastet auf den Seelen der Menschen

Dieser Auferstehungshoffnung erinnern wir uns in jedem Gottesdienst; sie sorgt dafür, dass wir auch dann voller Zuversicht in eine neue Woche gehen können, wenn wir um uns herum die bedrückende Gegenwart der lebensfeindlichen Mächte spüren – und die sind ja seit über einem Jahr in völlig neuer Form überall sichtbar in Form von Einschränkungen des gewohnten Lebens und in Form von einer ungeheuren Bedrückung, die auf den Seelen von uns Menschen lastet.

Wie groß ist die Sehnsucht nach unbeschwertem Zusammenkommen, nach echter Begegnung mit Freund*innen, nach Leichtigkeit und Lachen und Lebensfreude! Ostern ist die Botschaft: Diese Lebensfreude wird zurückkehren.

Kirche mahnt mehr Vorsicht in Corona-Zeiten an

All die bedrückenden Umstände: Sie sind real, sie sind da – aber sie werden nicht das letzte Wort haben. Unsere Hoffnung gibt uns Kraft, das Tal der Tränen zu durchwandern ohne aufzugeben. Unsere Aussicht ist, dass wir am Ende dieses Tals wieder in ein Land kommen, in dem die Freude zu Hause ist.

Bis dahin aber: lasst uns achtgeben aufeinander. Lasst uns noch vorsichtiger und rücksichtsvoller miteinander umgehen, als wir das ohnehin schon versuchen, denn jede und jeder von uns ist nach dieser langen Zeit der Pandemie gereizter und dünnhäutiger als gewohnt. Lasst uns diesen Weg durch das Dunkel gehen in der Gewissheit, dass auch die tiefste Nacht ein Ende hat, an dem sich die Sonne und das Licht in all ihrer Kraft zeigen werden. Gott will, dass wir leben.“

In diesem Sinne grüßen wir Sie herzlich zum bevorstehenden Osterfest,
Joachim Deterding, Superintendent
Peter Fabritz, Stadtdechan
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