Oberhausen. Manchmal sind es scheinbare Kleinigkeiten, die einen miesen Eindruck bei Besuchern in Oberhausen hinterlassen. Abhilfe tut Not.
Oberhausen versteht sich selbst bekanntlich als attraktives Tourismus-Ziel. Nicht nur wegen des Centros, der Köpi-Arena, des innovativen Theaters oder des Kaisergartens mit kostenlosem Zugang zum Tiergehege behalten Bürger weit über die Region hinaus Oberhausen als lohnenswertes Tagesziel gut in Erinnerung. Allerdings machen - nur scheinbar kleine - Missstände den häufig positiven Eindruck vieler Besucher schnell zunichte.
Wer das beliebte Ausflugsziel der Region, den Hiesfelder Wald im Norden Oberhausens, ansteuert, dem wird am gut frequentierten Parkplatz an der Franzosenstraße am Eingang des Naturschutzgebietes gleich ein unschöner negativer erster Eindruck beschert, den auch die fröhlich auf dem Waldspielplatz herumwirbelnden Kinder nicht ausgleichen können.
Der Parkplatz ist nur zum Teil befestigt, in der hinteren Hälfte beeindrucken schlammig wirkende Kuhlen und Löcher die Gäste Oberhausens. Am Weg in den Wald hinein präsentiert sich ein viel zu kleiner Abfalleimer, der offenbar schon Jahrzehnte auf dem Buckel hat: Mit hässlichen Werbe-Stickern versehen, angerostet, überfüllt – und von humorvollen Zeitgenossen mit zwei vollen Hunde-Kotbeuteln garniert.
Zu wenig Einsatz der Stadt für Hundefreunde?
„Wie wäre es mit größeren Mülltonnen?“, fragt ein Facebook-Nutzer auf der Facebookseite der WAZ Oberhausen. Andere sehen die Schuld bei den Wald-Spaziergängern. „Versteh’ überhaupt nicht, warum man seinen Müll nicht wieder mitnimmt, wenn die Eimer voll sind. Ist mir als Kind so beigebracht worden. Aber heute scheint das ja aus der Mode zu sein“, schreibt Ulla Linsen. Kirsten Lesaar zeigt sich enttäuscht: „Das ist fast überall in Oberhausen so. Im sogenannten Freizeitpark Weierheide steht jeweils an den Eingängen nur ein einziger Abfalleimer – und auf dem gesamten Gelände steht nur eine Parkbank. Das ist schon traurig.“
Dass Hundehalter die Notdurft ihrer Lieblinge nicht mit nach Hause nehmen wollen, ist allerdings durchaus verständlich. Sie fordern mehr Engagement vom Rathaus und seinen Töchtern. „Die liebe Stadt sollte lieber mal etwas für die Hundehalter tun. Ich kenne keine Stadt, in der so wenig Mülleimer zur Verfügung stehen, geschweige denn Kotbeutelspender“, beobachtet Heidi Rusch.
Überraschenderweise ist den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) ein besonderes Problem mit Müllmengen am Waldeingang Hiesfeld nicht bekannt. „Bisher gab es keine Meldungen zu einer Überfüllung und auch bei der regelmäßigen Leerung, die von den Fahrern dokumentiert wird, war der Papierkorb nicht überfüllt“, schreibt WBO-Sprecher Jan Küppers. Geleert werde der Mülleimer zweimal pro Woche – montags und donnerstags von einem WBO-Team.
WBO: Abfalleimer in Parks und Wäldern sind nur für den kleinen Abfall konzipiert
Gleichwohl versprechen die Wirtschaftsbetriebe, im Zusammenspiel mit dem Umweltamt der Stadt die Lage vor Ort weiter zu betrachten – und notfalls einen größeren Behälter dort zu platzieren. Allerdings: „Grundsätzlich sind die öffentlichen Abfallgefäße in und an den Grünanlagen für kleinen Abfall konzipiert. Sie sind nicht dafür gedacht, dass darin beispielsweise komplette Picknickreste, zerbrochene Flaschen oder jede Menge Plastikmüll entsorgt werden.“
Müll-Mängel lieber schnell melden
Der Fall des überfüllten Müllbehälters am Hiesfelder Wald zeigt, wie wichtig es ist, dass die Wirtschaftsbetriebe oder direkt die Stadt Oberhausen von der Lage vor Ort Kenntnis erhalten, wenn diese aus Sicht der Bürger negativ auffällt. Nur dann können die Fachleute handeln und eingreifen.Es gibt mehrere Möglichkeiten, überfüllte Mülleimer oder verdreckte Stellen zu melden – einmal über die Mängel-App der Wirtschaftsbetriebe WBO, heruntergeladen auf dem Mobiltelefon. Zum anderen über die Beschwerde-Hotline der Stadt – 0208-825-7777 oder per E-Mail: beschwerde@oberhausen.de. Wichtig ist dabei, dass der Standort möglichst genau beschrieben wird, damit die WBO-Fachleute die entsprechenden Abfalleimer auch finden können.
Der WBO-Sprecher bittet die Spaziergänger um Mithilfe, damit Oberhausen einen guten Eindruck hinterlässt: „Dauerhaft lässt sich das Problem nur lösen, wenn jeder, der Müll verursacht, ihn ordnungsgemäß entsorgt. Sollte ein Papierkorb voll sein, bleibt immer die Möglichkeit, zu einem anderen Behälter zu laufen – oder ihn im schlimmsten Fall mitzunehmen.“ Immerhin stehen rund um den Waldspielplatz und am Eingang zum Hiesfelder Wald insgesamt sieben Müllbehälter bereit, um Abfall aufzunehmen.