Oberhausen. Die Zahl der Pendler in Oberhausen liegt trotz Corona auf einem hohen Level. Die Gewerkschaft IG Bau macht dafür Mietsteigerungen verantwortlich.

Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Pendler in Oberhausen auf einem hohen Level. Im vergangenen Jahr verließen rund 46.500 Menschen auf dem Weg zur Arbeit die Stadtgrenzen. Darauf macht die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) aufmerksam.

Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Zu den Hauptursachen für die anhaltend großen Pendelströme zählt nach Einschätzung der IG Bau der teure Wohnraum in den Städten.

Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen

„Nach jahrelangen Mietsteigerungen können sich viele Beschäftigte das Leben am Arbeitsort nicht mehr leisten – ihnen bleibt als Alternative oft nur eine stundenlange Fahrerei mit dem Auto oder der Bahn“, sagt Peter Köster, Vorsitzender des IG-Bau-Bezirksverbandes Mülheim-Essen-Oberhausen.

In der Baubranche seien lange Anfahrtswege besonders verbreitet. Es dürfe aber nicht sein, dass Bauarbeiter, die in Ballungsräumen Wohnungen bauten, sich diese selbst nicht mehr leisten könnten. Deshalb seien jetzt dringend deutlich mehr Anstrengungen bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Gering- und Normalverdiener nötig.

Kommunale Grundstücke sollten etwa nur noch an Bauherren verkauft werden, die sich zu moderaten Mieten verpflichten. Und beim sozialen Wohnungsbau müssten die staatlichen Fördermittel massiv aufgestockt werden und einmal gebaute Sozialwohnungen dauerhaft preisgebunden bleiben.