Oberhausen. Sängerin Noa hilft mit einem Web-Konzert dem Osterfelder Hospiz. Die Israelin erklärt, wie die erste Reise nach Oberhausen sie prägte.

Sie singt von Frieden. Sie singt Freundschaft. Und erklärt durch treibende Klänge der Weltmusik, dass die Verständigung manchmal ein zartes Pflänzchen ist. Am Sonntag hat die israelische Sängerin Noa viele Fans bei einem Online-Konzert vor den Bildschirm gelockt. Das Besondere: Die Erlöse aus virtuellen Tickets kommen der Hospizarbeit in Oberhausen zugute.

„Das Konzert war ein voller Erfolg, den wir so nicht erwartet hatten“, sagt Wolfgang Heitzer vom organisierenden Verein „Oberhausen hilft“. „Die Zuschauer haben uns gute Rückmeldungen gegeben.“ Die Zuschauer loggten sich rund um den Erdball in die Live-Übertragung ein.

Online-Zuschauer aus den USA, Frankreich und Ukraine

„Menschen aus den USA, Frankreich und der Ukraine haben beim Konzert zugehört“, berichtet Heitzer. Besonders nah geht den Machern, dass eine Flüchtlingsfamilie aus Albanien dem Konzert lauschte. Diese wohnte zwischenzeitlich in Oberhausen und kehrte danach in ihre Heimat zurück. Die Familie war von dem vielschichtigen und sorgsam aufbereiteten Online-Konzert begeistert.

Für die Sängerin, die vom renommierten Gitarristen Gil Dor begleitet wurde, war der Live-Stream eine Herzensangelegenheit. Der Weltstar nahm als Teenager an der internationalen Begegnung „Multi“ teil, die es noch heute in Oberhausen gibt. Dabei erkundete sie das komplette Ruhrgebiet.

In der Einleitung zum einstündigen Auftritt, der aus ihrem Studio in der Nähe von Tel Aviv übertragen wurde, berichtete sie erstmals sehr intim von ihrer Verbindung nach Oberhausen. Und gewährte Einblicke in ihre Gefühlswelt. Als Zeichen der Verbundenheit trug sie ein Bergarbeiter-Hemd, dass sie an ihre eigene Grubenfahrt in der Zeche Prosper Haniel in Bottrop erinnert.

Noa: "Reise nach Oberhausen wertvollste Lebenserfahrung"

Als 16-Jährige geht sie in eine Schule in Jerusalem. Noa singt und bewegt sich gerne. Ihre Tanzgruppe wird schließlich zu einem Jugendaustausch in die Niederlande eingeladen - und auch nach Oberhausen. „Alles was ich von Deutschland wusste, kannte ich aus den Schulbüchern. Es ging also um die sehr schmerzvolle Geschichte.“

Doch die Reise ins Ruhrgebiet bezeichnet sie heute als ihre wertvollste Lebenserfahrung, die ihre Vorstellung völlig veränderte. „In Oberhausen habe ich ein ganz anderes Deutschland kennengelernt. Viele freundliche und wundervolle Menschen. Einen Ort voller Solidarität und Menschlichkeit.“

Seitdem ist die Sängerin, die 2009 für ihr Land am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnahm und mit Stevie Wonder und Sting arbeitete, mit dem Revier eng verbunden. Ihre Tochter Enea nahm selbst an der Multi in Oberhausen teil.

Info: Erlöse helfen dem Umbau des Hospizzentrums an der Vikariestraße

Die Erlöse aus dem Online-Konzert von Weltstar Noa werden für die Hospizarbeit in Osterfeld verwendet. Das neue Hospizzentrum an der Vikariestraße befindet sich kurz vor der Fertigstellung.

Vor dem Benefiz-Konzert sendeten auch Oberbürgermeister Daniel Schranz und der Vorsitzende des Vereins „Oberhausen hilft“, Andre auf der Heiden, ihre Grußworte.