Oberhausen. Die evangelische Kirche schaltet sich in die Diskussion um den Beitritt der Stadt zum Bündnis Seebrücke ein. Das sagt der Superintendent.
Die evangelische Kirche in Oberhausen bekräftigt noch einmal ihre Forderung, weitere Flüchtlinge in der Stadt aufzunehmen. Oberhausen soll der Seebrücken-Initiative beitreten, also dem Bündnis von derzeit deutschlandweit 227 Städten, die signalisieren wollen: Wir haben genügend Platz, Flüchtlinge sind bei uns willkommen.
Das hat die Kirche bereits im vergangenen November auf ihrer Synode beschlossen – und das wiederholt sie in der aktuellen politischen Diskussion noch einmal. Die SPD hatte sich jüngst dazu bekannt, dem Bündnis beitreten zu wollen. Gemeinsam mit den Stimmen der Grünen und der Linken könnte der Antrag Ende März vom Rat beschlossen werden. Im vergangenen Jahr war ein entsprechender Antrag im Rat noch gescheitert – damals stimmte die SPD gegen den Vorschlag von Grünen, Linken und der damals fraktionslosen Ratsfrau Andrea-Cora Walther.
Kirche spricht mit den Ratsparteien
Mit den politischen Akteuren der Stadt hat auch die evangelische Kirche nach eigener Aussage mittlerweile Kontakt aufgenommen. Das Gesprächsangebot von Superintendent Joachim Deterding und Pfarrer Andreas Loos hätten die Vertreter von FDP, Linken, Grünen, SPD und CDU auch angenommen. Lediglich die Wählergemeinschaften BOB und OfB „haben auf unser Gesprächsangebot nicht reagiert“, erklärt Deterding.
Deterding und Loos seien sich bewusst, dass der Beitritt zum Bündnis und die zusätzliche Aufnahme von schutzbedürftigen Menschen nicht die Lösung des Problems sind. Aber der Beschluss des Rates wäre „ein Zeichen, dass die Stadt Oberhausen einen politischen Weg des Landes und der EU hin auf eine solidarische und menschliche Migrationspolitik will und bereit ist, daran mitzuarbeiten.
Menschen vor Leid, Tod und Verfolgung schützen
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Im Gespräch mit Oberhausener Ratsmitgliedern hätten sie die Sorge wahrgenommen, dass ein solcher Beschluss zu große finanzielle Konsequenzen für den ohnehin arg gebeutelten städtischen Haushalt hätte. „Wir nehmen die Sorge um die Finanzen ernst – so ernst, dass wir uns schon seit Jahren für eine Lösung der Altschuldenproblematik der Kommunen einsetzen“, so Deterding und Loos in ihrer Stellungnahme. „Wir sind aber zutiefst davon überzeugt, dass die Frage des Schutzes von Menschen vor Tod, Leid und Verfolgung nicht auf einer finanziellen Ebene entschieden werden darf.“