Oberhausen. Mehrere Streifenwagen sind im Einsatz. Junge Tatverdächtige werden in Oberhausen gesucht und schließlich von der Polizei gefasst.

Die Polizei Oberhausen hat nach zwei Überfällen mehrere junge Verdächtige gefasst, die Gleichaltrige und jüngere Jugendliche bedroht und ausgeraubt haben sollen.

Der Polizeieinsatz begann am Mittwochnachmittag, 24. Februar, zunächst im Bereich am Hauptbahnhof und nahm seinen weiteren Verlauf bis zur Bushaltestelle „Im Lipperfeld“ an der ÖPNV-Trasse und bis zur Brücktorstraße.

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Gegen 15.30 Uhr hatten sich drei Jungen (13, 14, 15) mit etwa zehn gleichaltrigen Freunden am Hauptbahnhof getroffen. Als die Gruppe in Richtung Poststraße ging, sei sie an der Ecke von Willy-Brandt-Platz und Poststraße von zwei anderen Jugendlichen angesprochen und dabei unmittelbar mit einem Klappmesser bedroht worden, berichtet die Polizei.

Als die Gruppe die zwei Jugendlichen zunächst nicht weiter beachtete, kam einer der beiden, ein 16-jähriger Oberhausener, auf einen 15-Jährigen zu und schlug ihm unvermittelt ins Gesicht. Die Angegriffenen flüchteten daraufhin und stiegen in einen Bus in Richtung Sterkrade.

Mit Messer bedroht

Die Angreifer folgten ihnen und forderten sie kurz vor der Haltestelle „Lipperfeld“ auf, gemeinsam auszusteigen. In dem Wissen, dass ein Angreifer ein Messer mitführte, verließen alle an der besagten Haltestelle den Bus. Dort forderten die Täter dann – unter Einsatz des Messers – die Herausgabe von Geld und Wertsachen, mit denen sie in Richtung Feuerwache und Mülheimer Straße flüchteten.

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Die Jungen alarmierten die Polizei. Alle verfügbaren Streifenwagenbesatzungen machten sich sofort auf den Weg. Noch während die Jungen den Polizisten den Sachverhalt schilderten, rannte ein Verdächtiger über die nahegelegene ÖPNV-Trasse. Die Polizisten forderten die Anrufer auf, sich nicht wegzubewegen und nahmen sofort die Verfolgung des Verdächtigen auf, den sie kurz darauf im Brücktorpark stellten und vorläufig festnahmen.

12-Jährigen an Haltestelle ausgeraubt

Anders als darum gebeten, waren die zuvor angegriffenen Jungen den Polizisten gefolgt und hatten den Festgenommenen als einen der beiden Angreifer identifiziert. Ein 12-jähriger Junge war aber nicht mit seinen Freunden den Polizisten hinterhergeeilt, sondern an der Haltestelle zurückgeblieben. Als eine andere Streifenwagenbesatzung gegen 16.30 Uhr dort vorbeifuhr, machte er auf sich aufmerksam und zeigte an, dass er soeben erneut Opfer einer Straftat geworden sei und drei andere Jugendliche ihn ausgeraubt hätten.

Schusswaffe mit gefülltem Magazin dabei

Den Polizisten waren die drei Personen bereits bei der Anfahrt aufgefallen. Gemeinsam mit dem überfallenen 12-Jährigen folgten sie im Streifenwagen den Verdächtigen und stellten sie schon bald an der nächsten Haltestelle. Obwohl sie alles abstritten, trugen die vorläufig festgenommenen 15-jährigen Verdächtigen die geraubten Sachen bei sich. Dazu tauchten noch Messer, eine Schusswaffe mit gefülltem Magazin und größere Bargeldmengen auf. Alle Tatverdächtigen wurden vernommen und anschließend in die Obhut ihrer Eltern übergeben. Die jungen Täter werden sich nun wegen Raubüberfalls, Bedrohung etc. vor dem Jugendgericht verantworten müssen.