Oberhausen. Menschen mit ungewohnt langem Haar trifft man nun deutlich öfter als in normalen Zeiten. Der coronabedingte Stillstand trifft die Friseure hart.
Seit Mitte Dezember 2020 herrscht Stille in den Friseursalons. Am 10. Februar entscheiden nun Bund und Länder, wie es auch in dieser Branche weitergeht. Unsere Redaktion sprach mit Friseurmeisterin Manuela Krey von Krey Friseure in Oberhausen-Osterfeld über die aktuelle Lage im Lockdown.
Frau Krey, seit dem 16. Dezember gibt es keine Einnahmen mehr. Wie ist die Stimmung unter den Friseurinnen und Friseuren?
Manuela Krey: Die Nerven liegen blank! Wir sind total gestresst wegen der Unsicherheit, die von der Regierung ausgeht. Manche haben existenzielle Ängste und viele machen sich auch Sorgen um Mitarbeitende und Kundinnen und Kunden, die mit dieser Isolation nicht so gut zurecht kommen.
Wie klappt es mit den Überbrückungshilfen?
Gar nicht! Wir haben bisher überhaupt keine Überbrückungshilfe bekommen. Alle finanziellen Verpflichtungen müssen wir bislang selber aufbringen. Viele von uns kommen an ihre maximale finanzielle Belastungsgrenze. Der bürokratische Aufwand ist enorm.
Der Inzidenzwert sinkt – wann sollen aus Ihrer Sicht die Friseurgeschäfte wieder öffnen?
Sofort! Aber ich finde, es sollte dann von offizieller Seite viel mehr kontrolliert werden, ob sich die einzelnen Betriebe an die Hygiene-Vorschriften halten. Und bei Verstößen sollten enorme und konsequente Strafen auf die schwarzen Schafe zukommen.
Wird es beim Neustart ein Termin-Chaos geben, weil alle schnellstmöglich einen Haarschnitt wollen?
Na, klar! Das wird eine große Herausforderung für unsere Branche. Wir möchten es natürlich allen Kundinnen und Kunden recht machen. Wir haben jetzt sogar spezielle Innungstreffen, um auf den Re-Start bestmöglich vorbereitet zu sein.