Oberhausen. Seit Montag gelten strengere Corona-Hygieneregeln. FFP2-Masken in Bussen und beim Einkauf sind Pflicht. So reagieren die Menschen in Oberhausen.

Montagmittag am Hauptbahnhof Oberhausen. Es gelten mal wieder neue Corona-Regeln, diesmal für das Maskentragen. Im Bahnhof, auf den Bahnsteigen, natürlich in Bussen und Bahnen und beim Einkaufen dürfen einfache (oft selbstgemachte) Stoffmasken nicht mehr getragen werden. Aber eine Stichprobe zeigt: Es sind ohnehin nur wenige Menschen mit solchen einfachen Stoffmasken unterwegs oder tragen einen Schal, den sie hochziehen.

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Auf den Bahnsteigen und in der Unterführung ist nicht mehr los als auf einem Kleinstadtbahnhof. Normalerweise würden um diese Zeit zahllose Schüler die Züge bevölkern. Aber aus dem Regionalexpress, der von Duisburg kommt, steigen gerade mal sieben Personen aus. Drei von ihnen tragen die hochwertigen weißen FFP2-Masken. Sie schützen auch denjenigen, der sie trägt, vor Ansteckung. Drei weitere Reisende sind mit den türkisfarbenen sogenannten OP-Masken unterwegs. Sie schützen nur andere Menschen vor Ansteckung. Ein einziger Passagier trägt eine der neuerdings verpönten Stoffmasken. In der Bahnhofshalle stehen zwei Männer vom Sicherheitsdienst der Bahn, geben Passanten entsprechende Hinweise.

FFP2-Maskenpflicht gilt auch an Haltestellen

Vor dem Bahnhof, auf dem Willy-Brandt-Platz, sieht die Sache etwas anders aus. Hier gibt es deutlich mehr Passanten, die mit einfacher Stoffmaske unterwegs sind. Dabei gilt die neue, strengere Regel auch für Haltestellen.

Und mindestens so groß ist das Problem, dass Menschen ihre Maske falsch tragen. Zu sehen ist dies bei der älteren Frau mit dem Rollator, die auf einer Bank auf dem Busbahnsteig Platz genommen hat. Sie trägt die richtige Maske, aber unter der Nase. Oder bei dem jungen Mann, der die Maske beim Telefonat mit dem Handy abnimmt.

Polizeistreife am Hauptbahnhof Oberhausen unterwegs

"Ich achte darauf, nichts anzufassen, in der Straßenbahn hab' ich ja eine abgetrennte Kabine", sagt ein Straßenbahnfahrer der Stoag, der gleich einen Kollegen auf der Linie 112 in Richtung Sterkrade ablösen wird. Seinen Namen möchte er nicht nennen. Per automatischer Ansage könne er in der Bahn den Hinweis auf die neue Maskenregel geben. "Ansonsten sind dafür die Kollegen von der Fahrgastbetreuung zuständig."

Zwei dieser Fahrgastbetreuer sind auf einem der Busbahnsteige im Einsatz. Sie berichten, sie hätten bislang, nach einer Stunde im Dienst, noch keine Verstöße gegen die neuen Regeln festgestellt. Aber sie geben ohnehin derzeit nur Hinweise, verhängen keine Bußgelder. Eine Polizeistreife fährt im Auto über den Bahnhofsvorplatz und
gleich danach zum Berliner Park.

Corona: leichte Kopfschmerzen, starker Schnupfen

Eine junge Frau, die an der Straßenbahnhaltestelle sitzt, hält die Verschärfung der Maskenregel für sehr wichtig. "Ich hatte schon Corona, arbeite im Krankenhaus, in der Geriatrie, also mit vielen alten Menschen", berichtet sie. Bei ihr sei die Krankheit glimpflich verlaufen, mit leichten Kopfschmerzen, sehr starkem Schnupfen und ein bisschen Halsweh. Aber man müsse da sehr aufpassen, sagt sie.

Im Dienst trage sie die weiße Maske, hier an der Haltestelle die türkisfarbene, mit der sich leichter atmen lässt. "Die anderen Masken schützen einen ja selbst nicht", gibt sie zu bedenken. Aber dann muss sie in die Bahn einsteigen, ohne noch ihren Namen nennen zu können.

Auch für die 15-jährige Schülerin Pia aus Sterkrade ist das Tragen einer hochwertigen Schutzmaske kein Problem. Die neue Vorschrift findet sie gut. "Die Zahl der Infizierten steigt ja weiter", sagt sie. Sie selbst habe auch die Sorge, sich anzustecken, trägt deshalb eine medizinische Maske. In der Schule braucht sie die Maske vorläufig nicht, denn der Präsenzunterricht fällt ja aus.

Über Fahrgäste angenehm überrascht

Bei der Bundespolizei in Düsseldorf ist man am Montagnachmittag überrascht, wie gut informiert und diszipliniert die Reisenden sind. "Unsere Oberhausener Kollegen haben in der Frühschicht nur sechs Reisende angetroffen, die die falschen Masken trugen und sie darauf hingewiesen", berichtet Pressesprecherin Dajana Burmann auf Anfrage der Redaktion.

Alle Angesprochen hätten sehr verständnisvoll darauf reagiert. Die Kollegen hätten schon am vergangenen Freitag damit begonnen, auf die ab diesem Montag geltende neue Maskenregel hinzuweisen.

Stoag Oberhausen macht Stichproben

Ähnliche Beobachtungen hat auch die Stoag gemacht. "Wir haben an den Busbahnhöfen in Sterkrade, am Hauptbahnhof sowie bei Stichproben in den Fahrzeugen feststellen können, dass sich bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Fahrgäste an die neuen Regelungen zur Maskenpflicht halten", teilt Pressesprecherin Sabine Müller mit. Etwa die Hälfte der beobachteten Fahrgäste würde die teuren FFP2-Masken tragen, die andere Hälfte sei mit medizinischen OP-Masken unterwegs. Müller: "Das freut uns sehr und zeigt das Verantwortungsbewusstsein unserer Fahrgäste."