Oberhausen. Technisch und inhaltlich lief der Start der Vergabe von Impfterminen an über 80-Jährige holprig: Sogar Impfzentren fehlten auf Listen.
Gleich mehrere Pannen hat es beim Start der Terminvergabe für Impfungen an über 80-Jährige in Nordrhein-Westfalen gegeben.
Der Ansturm auf die Impftermine war schon am frühen Morgen so groß, dass alle Telefonleitungen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein unter der kostenlosen Nummer 0800/11611701 stundenlang blockiert waren - für die meisten Anrufer ertönte nur ein Besetztzeichen.
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Auch die Webseite https://www.116117.de/de/index.php, die NRW-Gesundheitsminister Karl-Heinz Laumann zur Terminvergabe empfohlen hatte, brach zusammen - sie war längere Zeit nicht erreichbar. Dennoch meldete die KV Nordrhein bereits um 9.30 Uhr: "Leider sind alle Termine vergeben. Wir schalten in Kürze weitere Termine frei. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt wieder."
Mehrere Impfzentren verschiedener Städte
Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich lief bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein wenig rund: Gleich mehrere Impfzentren verschiedener Städte waren auf der Liste der Orte für die Impfungen vergessen worden - darunter auch Oberhausen. Das bestätigte der Oberhausener Krisenstabsleiter Michael Jehn. Mehrere Leser hatten sich bei der Redaktion darüber beschwert, dass das Oberhausener Impfzentrum in der Willy-Jürissen-Sporthalle an der Lothringer Straße nahe der Innenstadt der Kassenärztlichen Vereinigung nach den offiziellen Listen nicht bekannt war.
"Wir haben uns bereits mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Verbindung gesetzt. Von dort haben wir die Auskunft erhalten, dass mehrere Städte nicht auf der Homepage gelistet sind. An der Lösung des Problems wird dort gearbeitet", sagt Jehn. Insgesamt gibt es in ganz NRW derzeit 53 Impfzentren - in jedem Kreis und in jeder Großstadt.
Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die für alle Arztpraxen im nordrheinischen Gebiet von NRW zuständig ist, ist die mit 1200 Mitarbeitern besetzte Hotline so stark belastet, dass selbst diejenigen, die eine offene Leitung erwischen, 45 Minuten am Montagmorgen gegen 11 Uhr warten mussten, um einen Menschen ans Telefon zu bekommen.
Gegenüber der Öffentlichkeit bittet die Organisation um Nachsicht: "Es wird unter Hochdruck an der Beseitigung der Engpässe gearbeitet und die Kassenärztlichen Vereinigungen bitten mit Blick auf die derzeitige Systemauslastung alle, die einen Termin buchen möchten, um Geduld. Alle, die die Möglichkeit haben, einen Termin zu einem späteren Zeitpunkt zu buchen, sollten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen."
Insgesamt umfasst die Gruppe an Impfberechtigten derzeit eine Million Menschen in ganz NRW.