Oberhausen. In Oberhausen wurden im Corona-Jahr 2020 lediglich 30 Asylbewerber zurückgeführt - 20 weniger als im Jahr zuvor. Das sind die Gründe.

Die Zahl der Abschiebungen in Oberhausen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilte, wurden 2020 insgesamt 30 Personen in ihr Heimatland zurückgebracht. Geplant wurde zunächst mit der Fallzahl des Vorjahres. 2019 mussten 50 Personen das Land verlassen. 

Die Abschiebungen wurden nach Angaben der Stadt in den Monaten Januar, Februar, Juli, September, Oktober und Dezember vollzogen. Noch im Dezember wurden neun Ausreisepflichtige zurückgebracht.

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In den Monaten März bis Juni 2020 fanden aufgrund des eingeschränkten Flugverkehrs keine Rückführungen statt. Neben diesen Einschränkungen kommt es immer wieder dazu, dass die Herkunfts-, Transit- und Zielländer der Betroffenen die Abschiebung aufgrund der Infektionsgefahr ablehnen. 

Auch weniger Asylanträge in Deutschland

Rückführungen werden erst dann eingeleitet, wenn die Betroffenen die angeordnete Pflicht zur Ausreise ignorieren und sich einer freiwilligen Ausreise verweigern. Zuvor wird nach Angaben der Behörden nochmals geprüft, ob nicht doch ein Bleiberecht oder ein Duldungsgrund für den jeweils betroffenen Flüchtling existiert. 

Neben der Zahl der Abschiebungen hat im vergangenen Jahr bundesweit auch die Zahl der Asylanträge stark abgenommen. Insgesamt gab es 2020 nur noch 76.000 Anträge - über 35.000 weniger als im Vorjahr. Die Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge sind weiterhin die mit Gewaltausbrüchen überzogenen Staaten Syrien, Afghanistan und der Irak. (gowe)