Oberhausen. Die Zahl der Ausbildungsplätze in Betrieben hat sich in Oberhausen seit 2015 nicht erhöht -- im Gegenteil.
Trotz aller Werbekampagnen der Wirtschaftskammern und einer jahrelangen guten Konjunktur haben die Oberhausener Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren nicht zunehmend mehr Jugendliche für einen Beruf ausgebildet.
Das geht aus einer Statistik des Landesdatenamtes IT.NRW hervor. Danach befanden sich Ende 2019 in Oberhausen 2925 junge Männer und Frauen in einer Lehre – 2015 waren es noch knapp 3000 (exakt 2994). Das ist ein Minus von 2,3 Prozent. Dabei klagten viele Unternehmen noch vor der Corona-Pandemie, dass es zu wenig Fachkräfte in ihren Branchen gibt. Im Corona-Jahr 2020 ging die Zahl an abgeschlossenen Lehrverträgen in Oberhausen sogar stark zurück.
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In den Jahren 2016 bis 2019 haben die Handwerks-, Handels- und Industriebetriebe noch weniger Menschen ausgebildet als 2015 und 2019 – unter 2900. Immerhin befanden sich in Oberhausen 2019 mehr Jugendliche in einer beruflichen Ausbildung als ein Jahr zuvor: 2925 - ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zu Ende 2018. Dabei machen in Oberhausen mehr junge Männer (1833) als Frauen (1092) eine Lehre. Die Zahl der im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt seit vielen Jahren relativ stabil bei rund 1150. In ganz NRW befanden sich übrigens knapp 300.000 junge Menschen Ende 2019 in einer beruflichen Ausbildung.
Seit vielen Jahren macht sich die Industrie- und Handelskammer „große Sorgen“ über das in Oberhausen seit langem schlechte Verhältnis zwischen Bewerbern und freien Stellen. In Essen ist dieses Verhältnis nahezu ausgeglichen, in Mülheim gibt es mehr freie Stellen als Bewerber. In Oberhausen ist es dagegen anders herum: Die Zahl der freien Stellen reicht für die Bewerber nicht aus. Im vergangenen Jahr 2020 kamen 1791 Bewerber auf 1326 Stellen.