Oberhausen. Die Corona-Pandemie stellt Kulturschaffende vor große Probleme. Das Pütt-Theater an der Niebuhrg plant den Sommer mit zwei Varianten.
Wann können die Fans von Schauspiel und Konzerten wieder unbeschwert eine begeisternde Vorstellung besuchen? Mitten im zweiten harten Corona-Lockdown beschäftigt diese Frage nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Kulturschaffenden selbst. Das Pütt-Theater am Theater an der Niebuhrg hat sich deshalb für den Sommer gleich zwei Varianten überlegt.
Das Laientheater an der Stadtgrenze von Oberhausen und Duisburg möchte variabel bleiben, erklärt Thomas Lehmkühler vom rührigen Veranstalterverein. Da die Saison bereits im April startet, haben sich die Niebuhrg-Akteure auch auf den Fall eines erneuten oder weiter anhaltenden Lockdowns vorbereitet.
Musical zeigt Verwechslungsgeschichte um Single Paul
Aber der Reihe nach: Im Idealfall spielt das Ensemble nämlich unter freiem Himmel. Das dafür vorgesehene Gartentheater befindet sich im hinteren Bereich des ehemaligen Schacht-6-Geländes der Zeche Concordia. Diese feine Freiluftkulisse samt Zuschauertribüne ist bei den Besuchern seit Jahren beliebt. Hier schauten die Besucher im vergangenen Sommer während der ersten Corona-Lockerungen auf Abstand und mit einer reduzierten Zuschauerkapazität dem Schauspiel zu. Bei kleinen Konzerten trat unter anderem die Oberhausener Cover-Gruppe Mottek auf.
„Die Sommerbühne im Gartentheater hat sich im Bezug auf Abstand und Hygiene bewährt“, ordnet Lehmkühler die zurückliegenden Erfahrungen ein. Darum wollen die Theaterleute auch mit zwei neuen Produktionen in die Sommerspielzeit 2021 starten. Das hauseigene Niebuhrg-Swing-Musical „Wer küsst dich“ stammt aus der Feder von Thomas Schiffmann. Musik und Liedtexte legte Alexander Palm neu auf. Die Regie führt Holger Tiedtke.
Ritter Rost kehrt zurück
„Das Musical erzählt von Single Paul, dessen beschauliches Dasein jäh endet, als sein Freund Marc sich bei ihm einquartiert. Mit von der Partie bei der Verwechslungsgeschichte ist Liebesgott Eros, der sich nach einigen Ouzo als nicht besonders treffsicher erweist“, verrät Thomas Lehmkühler erste Details. Doch dabei soll es nicht bleiben.
Verschiedene Produktionen für Kinder haben an der Niebuhrg seither eine besonders große Tradition: Für junge Theaterfreunde ab vier Jahren steht für das Frühjahr daher „Ritter Rost und die Hexe Verstexe“ auf dem Programm. Mit bekannten und sicher auch für ältere Kulturfreunde interessanten Charakteren wie dem Burgfräulein Bö und „Koks der Drache“ soll es ein Wiedersehen geben.
Die junge Inszenierung soll das Publikum trotz aller Vertrautheit überraschen. „Nur so viel sei an dieser Stelle verraten, die Abenteuer, welche Koks der Drache auf seiner Fahrt nach Amerika zu bestehen hat, sind nicht ohne“, erklärt Lehmkühler und verspricht spannende Unterhaltung.
Neben den eigenen Produktionen würzen den gesamten Sommer über Auftritte von Gastkünstlern den Spielplan. Das Rockabilly-Musical „Ein Hit“ soll vom 6. bis 9. Mai im Gartentheater sogar seine Premiere feiern. Auch jeweils eine Schlager- und 90er-Jahre-Revue sind in den Planungen vermerkt.
Theater an der Niebuhrg setzt als Plan B auf das Autotheater
Sollte durch die Corona-Beschränkungen kein Spielbetrieb im Gartentheater möglich sein, greifen die Kulturschaffenden auf einen ebenfalls erprobten Plan B zurück. Dann wird nämlich das Autotheater reaktiviert. Wie in einem Autokino verfolgen die Besucher die amüsanten und klangvollen Geschichten in ihren eigenen Fahrzeugen auf dem Parkplatz vor der Niebuhrg. Eine mobile Bühne mit der Größe von sechs mal acht Metern steht dafür hinter den Kulissen bereit.
Die Sommersaison läuft im April an und reicht bis in den September hinein. Die genauen Termine und Preise werden im Internet auf www.niebuhrg.de veröffentlicht. Dort können Interessenten auch die Eintrittskarten bestellen. Beim Swing-Musical „Wer küsst dich“ variieren die Preise in der Regel zwischen 12 und 24 Euro.