Oberhausen. Diesel und Benzin kosten seit Jahresbeginn deutlich mehr, die Preise für Diesel und E10 nähern sich immer weiter an. Das steckt dahinter.
Seit Jahresbeginn müssen Autofahrer für ihre Tankfüllung tiefer ins Portemonnaie greifen als im Jahr 2020. Grund ist die neue CO2-Steuer, die seit dem 1. Januar 2021 fällig ist. Die Abgabe beginnt bei 25 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß und steigt zunächst bis 2025 jährlich auf dann 55 Euro. Doch manch ein Autofahrer hat einen Verdacht: Schlagen Tankstellen deutlicher mehr zu als sie müssten?
Auf jeden Liter Diesel werden in diesem Jahr 8 Cent CO2-Preis fällig, beim Benzin sind es 7 Cent. Laut dem ADAC haben Autofahrer im Dezember 2020 durchschnittlich 123,1 Cent für einen Liter Super E10 und 110,9 Cent für einen Liter Diesel gezahlt. Ein Blick auf die günstigsten Tankstellen in Oberhausen am 5. Januar zeigt: Die Preissteigerung liegt im Rahmen der CO2-Steuer.
Knapp 1,30 Euro für einen Liter Super E10
Die Preise variieren. Zeitweise lag der Preis für einen Liter E10 bei 129,9 Cent, etwa an der freien Tankstelle an der Bottroper Straße. Die Jet-Tankstellen an der Buschhausener Straße und der Weierstraße verlangten am frühen Nachmittag 131,9 Cent, ebenso die Star-Tankstelle an der Schmachtendorfer Straße. Das ergab eine Abfrage der Kraftstoffpreis-Suche des ADAC. Auffällig ist allerdings: Ein Liter Diesel kostete mit 129,9 Cent pro Liter teilweise genau so viel wie ein Liter Super E10.
Der Grund liegt aber laut Experten nicht bei den Tankstellen. Wie auch schon im vergangenen Winter ist die Preisannäherung von Diesel und E10-Benzin mit einer deutlich höheren Nachfrage am Rohöl-Markt zu erklären. In der kalten Jahreszeit ist der Bedarf an Heizöl größer als in den Sommermonaten. Das bestätigt auch eine Sprecherin des ADAC NRW.
Chinas Nachfrage nach Rohöl steigt
Hinzu kommt eine besonders hohe Nachfrage aus Asien. Vor allem China erholt sich nach der Corona-Krise, staatliche Konjunkturpakete sollen die dortige Wirtschaft wieder ankurbeln, Rohöl ist eine der wichtigsten Ressourcen für die Industrie.
Einen Verdacht, dass die Tankkosten in Deutschland mehr als nötig gestiegen sind, sehen die Verkehrs-Experten des ADAC daher derzeit nicht. Es liegen kaum Beschwerden von Mitgliedern des Automobilclubs vor. Und auch die ADAC-eigenen Verbraucherschutz-Fachleute sehen keinen Anlass zur Sorge.