Oberhausen. Seit 1952 gibt es das THW in Oberhausen. Der Ortsbeauftragte hofft nach dem Corona-Jahr 2020 auf die zügige Rückkehr zum Normalbetrieb.

Der Ortsverband Oberhausen des Technischen Hilfswerks (THW) will 2021 verstärkt in der lokalen Öffentlichkeit Präsenz zeigen. Seit rund einem Jahr ist Martin Schubert der neue Ortsbeauftragte in Oberhausen. Er will das THW im lokalen Umfeld intensiver vernetzen.

Rund 110 Ehrenamtliche zählen zum THW Oberhausen, dazu kommen noch rund 30 Jugendliche. Der Ortsverband ist Teil einer bundesweiten Großorganisation mit 66 Regionalstellen und acht Landesverbänden. Knapp 80.000 ehrenamtliche THW-Angehörige gibt es in ganz Deutschland, darunter etwa 16.000 Jugendliche!

>>>Sie wollen keine Nachrichten aus Oberhausen verpassen? Dann können Sie hier unseren abendlichen Newsletter abonnieren: So abonnieren Sie den kostenlosen Oberhausen-Newsletter.<<<<<

Das THW wurde 1950 gegründet, auf Anregung und im Auftrag des damaligen Bundesinnenministers Gustav Heinemann. Das Ziel: technische Hilfe im Zivilschutz, bei Unglücken und Katastrophen. Diese Aufgabenstellung hat sich in den vergangenen 70 Jahren enorm erweitert, bis hin zur weltweiten Katastrophenhilfe im direkten Auftrag der EU oder der UNO. Orten, Retten, Bergen, Pumpen, Elektro-, Treibstoff- und Trinkwassernotversorgung, Brückenbau, Logistik und Transport - all das kann das THW.

Das Technische Hilfswerk ist eine Bundesanstalt, komplett finanziert vom Bund. Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen können es zur Unterstützung bei der Gefahrenabwehr anfordern. So war das THW Oberhausen zum Beispiel auch beim Explosionsunglück auf dem Gelände der Hamm Chemie im Jahr 2017 im Einsatz, leuchtete die Einsatzstelle aus und erleichterte so die Brandbekämpfung. Als vor einigen Monaten am Haus Ripshorst eine Weltkriegsbombe entschärft wurde, war das THW ebenfalls zur Absicherung präsent.

"2020 war für uns ein seltsames Jahr", sagt Martin Schubert. Man habe den kompletten Ausbildungsbetrieb coronabedingt einstellen müssen. Jetzt blicken alle auf 2021 und hoffen, dass der Normalbetrieb, inklusive Ausbildung, im neuen Jahr schnell wieder ins Laufen kommt.

Seit 1973 dabei

Martin Schubert ist ein THW-Urgestein. Seit dem Jahr 1973 gehört er bereits dazu. Er kennt alle Facetten auch der lokalen THW-Historie ganz genau. Seit den 1980er Jahren ist das THW mit seinen blauen Lkw und weiteren Einsatzfahrzeugen auf dem Gelände der Hauptfeuerwache an der Brücktorstraße untergebracht; in den Jahrzehnten zuvor lagen die eher provisorischen Unterkünfte an der Duisburger Straße und in Alstaden.

Martin Schubert erinnert sich auch noch gut an die 1990er Jahre, als nach dem Ende des Kalten Krieges die Existenz und Notwendigkeit des THW von vielen Politikern infrage gestellt wurde. Diese politische und gesellschaftliche Stimmung hat sich längst geändert: Zivil- und Katastrophenschutz haben einen neuen Stellenwert erhalten. Auch im Regionalbereich des THW Oberhausen wird die Ausrüstung modernisiert, hier gibt es nun zum Beispiel eine neue Fachgruppe "Unbemannte Luftfahrzeuge", die an Drohnen ausgebildet wird, um im Falles des Falles Einsatzgebiete aus der Luft aufklären zu können.

Lange Tradition in Oberhausen

Das THW Oberhausen zählt zu den ältesten Ortsverbänden in Deutschland. Im Eingangsbereich des THW-Gebäudes an der Brücktorstraße ist die Gründungsurkunde aus dem Jahr 1952 zu sehen, daneben Danksagungen aus vielen Jahrzehnten THW-Einsatzgeschichte. Vier neue Interessenten für die ehrenamtliche Mitarbeit, zwei junge Männer, zwei junge Frauen, wartet derzeit darauf, dass es in Oberhausen mit ihrer Grundausbildung plus Fachausbildung inklusive Prüfungen losgeht.

Unterdessen hat das THW Oberhausen sozusagen auf kurzem Dienstweg dem DRK helfen können, dessen wichtige Blutspendetermine in vielen öffentlichen Gebäuden nun coronabedingt ausfallen müssen. Das DRK nutzt jetzt bei gleich mehreren Terminen die THW-Unterkunft an der Brücktorstraße.